Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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abends des Pfingstfestes, den 17. Juny nebst 5 Altaren, und 
dem Gottesacker, feyerlich wieder g e w e ih e t. Bey dieser 
Gelegenheit wurden die Eingeweide und das Herz 
pes heil. Wolfgangs vor den Stufen des Hochaltars 
in der Mitte des Presbyteriums keygesetzt, und mit einem 
rothen Marmorsteine bedeckt, der umgeben von einem vergol 
deten eisernen Gitter, folgende I n sch ri f t enthielt: 
„Hier ist gestorben der heit. Bischof und Märtyrer St. 
„Wolfgang; nach Chr. Geb. neun hundert, und im 
„vier und neunzigsten-Jahr; als ihm das von Gott 
„durch St. Othmaren, Hauptherrn, vor zwey und 
„zwanzig Jahren hier verkündet war; und an der statt 
„ist zum Gedächtniß seines Eingeweides, clie 21 De- 
„ zember 1467." 
Nichts desto weniger,mußten die gutenMönche noch langeZeit 
in Dürftigkeit und Sorgen hier fortleben, und erst mit dem 
Jahre 1716 schienen für sie glücklichere Stunden aufzutau? 
chen. In diesem starb nämlich zu Wien die Frau. Gräfinn 
Eva von Esterhazy, geborne Gräfinn Tökely, und be 
stimmte in ihrem letzten Willen, mit Genehmigung des 
Landesfürffen eine Summe Geldes zur Erbauung eines 
Franciskanerkloster in Linz. Würde jedoch die kaiserliche Ge 
nehmigung nicht erfolgen, so sollte diese Summe andern Klö 
stern des nähmlichem Ordens, nach Gutbefindender Oberen, 
zugewendet werden. Der gefürchtete Fall trat wirklich ein; 
der Kaiser versagte aus manchen Gründen seine Einwilligung 
und die Oberen des Ordens gaben die ganze Summe, zur 
ferneren Erhaltung des Klosters, den armfn Brüdern 
zu Pupping. Doch legten sie ihnen durch eine i. I. 1728 
ausgestellte Urkunde, streng die Verpflichtung auf, für die 
verstorbene Gräfinn, welche sie als ihre zweyte Sifterinn, 
dankbar betrachten sollten, alljährlich in den Quatemberzei 
ten, eine besondere Todtenfeyer zu halten. Durch diese große 
Beyhülfe wurde nun das Kloster schöner, als jemahls her 
gestellt, und auch die Kirche wahrscheinlich wegen Vergrö 
ßerung, von Neuem geweihet.
	        
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