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Schon 1317 lesen wir daher einen LeutholdvonPup-
ping als Zeuge bey einem Kaufe des Klosters Engelszell
(Chron. Engels.)— Einige Schaumburger wählten sich so
gar ihre Grabstätte in dieser Capelle/ wie Johann
der ältere i. I. 1458.— Albert/ der Domprobst zu Wien,
i. I. 1473. Wolfgang/ der spätere Klosterstifter/ i. I.
1480/ und Sr eg mund der Erbmarschall i. I. 1498; mit
einem herrlichen Grabsteine aus Marmor/ auf welchem sein
Bildniß in Lebensgröße ruht.— Ihnen wurden dann im 16.
Jahrhunderte/ Pfleger von Mistelbach und Stauf/ und im
17. Jahrhunderte, auch Familienglieder der Artstätter
beygesettt. Zuletzt beschlossen die Ersteren noch überdieß, hier
bey ihrer Capelle nach Thunlichkeit ein Kloster zu stiften.
Der Ruf von dem frommen Wandel des heit. Johann
von Capistran/ und dem erbauliche Leben seiner Mitbrüder
hatte sich im ganzen Lande verbreitet. Überall suchte man
mehr und mehr ihres Umganges theilhaftig zu werden; und
so hegten dann auch die Brüder Sieg mund — UlrichIV.
und Wolfgang I. die Grafen von Schaumburg,
nebst ihrem Neffen Georg II. den Wunsch, auch in ihrer
Nähe ein Kloster der Franciskaner von der strengeren
Observanz zu besitzen, wozn sie denn, wie schon vorher be
merkt, die Capelle zu Pupping bestimmten.
Sie ließen demnach diese kleine Capelle, mit Hülfe ver
schiedener Wohlthäter, in eine große Ki rch e umwandeln,
erbaueten dazu ein geräumiges K l o st er, und ließen beyde
sammt dem Garten, und einem Wäldchen mit einer hohen
Mauer umgeben. Dieser Bau der Kirche begann zwar schon
i. I. 1476, und wurde auch in drey Jahren vollendet; doch
die Einweihung derselben zu Ehren der Heiligen Wolf
gang und Othmar durch Bischof Albert von Salon, erfolgte
erst am 10. May 1496. —
Um die Pfarre Hartkirchen, welche durch Errich,
tung des Klosters, Etwas an ihren gewöhnlichen Einkünften
verlor, hierfür zu entschädigen, wiesen die Grafen von
Schaumberg derselben einige Zehnte, sammt drey Weingärten
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