Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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erbauen; doch daS Vogteyrecht auf Neukirchen, welches 
einst mit dieser Herrschaft verbunden war, konnte oder wollte 
er nicht mehr in Anspruch nehmen, weil eS schon die Herren 
von Spät verloren, und der Herrschaft Mars dach abge 
tretenhatten. 
Von dieser Zeit an blieb Neukirchen bey dieser Familie, 
bisnachdemTodedesEnkelsJohann Siegmund Fried, 
ri ch v o n N eid h a r t, der i. I.168g ohne männlichen Er 
ben zu Spättenbrunn verschied ; dieser wurde in der Kirche 
zu Neukircheu begraben , wo ihm auch sein Bruder Johann 
Baptist, neben dem Hohaltare, einen herrlichen Leichen, 
stein setzen ließ, welcher noch gegenwärtig bewundert wird. 
Er nahm sich auch der verlassenen Waisen (der Töchter des 
Verstorbenen) an, und erwirkte am kaiserlichen Hofe, daß 
die Herrschaft Spättenbrunn zu ihrem Besten verkauft wer 
den durfte. 
Der Käufer Graf Theodor von Strat mann ver 
einigte sie mir seiner Herrschaft Peuerbach, und ließ i. I. 
I6g1 sammt einigen Unterthanen aus dem Aichbergifchen Am 
te St. Sixt, Alles durch seinen Verwalter zu Peuerbach 
verwalten/ der von nun an, nach manchem mislungenen 
Versuche, auch das Vogteyrecht über Neukirchen zu erhalten, 
bey den Kirchen-Rechnungen der Pfleger zu Marsbach, den 
Beysitz führte. 
Obenerwähntes Amt und Dörflern St. Sixt, das gleich 
Spättenbrunn und vielen andern hierher eingepfarrd ist, liegt 
kaum eine Stunde von Neukirchen, an der Comerzialstraße 
nach Engelhartszell, und ist ein beliebter Spaziergang der 
hiesigen Bürger, obschon dort nichts als eine kleine Kirche, 
und ein Gasthof zu treffen sind. Beyde stehen auf einem an 
genehmen Anger, der von einer hohen Linde beschattet wird, 
und eine schöne Aussicht über die Donau gewähret. Der Er 
bauer dieser Kirche, die zur Ehre Gottes dem heil. Pabste 
und Märtyrer Sixtus eingeweihet ist, ist zwar unbekannt, 
doch läßt er sich aus der Jahrszahl 1488 welche man ober der 
alten Sacristey-Thüre lesen konnte, wahrscheinlich errathen.
	        
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