Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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Pfarre Michaelnbach. 
Eingeschlossen von der Expositur Sanct Thomas, und 
dem Vicariate Pöting, nördlich an Peuerbach, südlich aber 
an Pollheim gränzend, liegt die einsame Pfarre Michaeln- 
bach, die den Nahmen von dem Michel bache erhalten 
hatte, welcher neben dem Kirchhofe aus einer so starken 
Quelle entspringt; daß sie füglich eine Mühte mit einem 
Gange treiben könnte. Doch eben dieser Bach schöpft seinen 
Nahmen von der Pfarrkirche,xwelche zu Ehren Gottes dem 
* heiligen Erzengel Michael geweiht ist. 
Diese Pfarrkirche im gothischen Style erbauet, 
übrigens jetzt nach Möglichkeit verschönert, ist freylich schon 
alt, weil der Ort bereit- in der Consrrmationsbulle, welche 
Papst Gregor der IX. im Jahre 1235 dem Kloster 
Suben gegeben hatte, unter dem Nahmen Michel- 
dorf vorkömmt. Nichts destoweniger war sie aber noch lange 
Zeit eine Filiale der Mutterpfarre zu Peuerbach, 
bis endlich durch die Zerstreuung der Documente, welche in 
den Bauernkriegen erfolgte, und durch die Religionsände 
rung der Pfarre zu Peuerbach, alles in solche Veränderung 
kam, daß die späteren Pfarrer zu Michaelnbach ohne dem 
geringsten Widerspruch stets als wirkliche Pfarrer eingesetzt 
wurden. 
Schon lange war Peuerbach die M u tt erpfa rr e, 
von der katholischen Religion abgefallen, während ihre Vi- 
carien zu Michaelnbach dem Glauben ihrer Väter ge 
treu blieben, und auch die Filiale Aspetskirchen jetzt 
St. Thomas genannt, nach römisch-katholischer Sitte be 
sorgten. Unmöglich wäre es daher keineswegs, daß sie schon 
damahls dieser Treue wegen, von den Fürstbischöfen zu 
Passau, als eigene Pfarrer betrachtet und eingesetzt 
wurden. Als daher der Dechant zu Linz im Jahre 1612. 
eine Visitation unternehmen mußte, trug er dem Pastor zu
	        
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