Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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von halber Pfostenbreite gelassen ist, damit die kleinen/ von 
der Gewalt des Stromes in den Canal hineingespielten 
Steine/ die den Schiffen sehr leicht gefährlich werden konn 
ten/ in das unrer dem Boden des CanalS fließende Wasser 
durchfallen/ und jede entstehende größere Wasser Masse leichter 
einen Ausweg finde, und nicht die ganze Kraft gegen die 
Pfosten flch wende. Auch ist diesem Nachtheile eines zu hohen 
Wasserstandes dadurch vorgebeugt, daß die Wände des Canals 
gegen den obern Rand, Oeffnungen haben, durch welche der 
Ueberfluß in den wilden Fall stürzt. 
Bey allen diesen Voranstalten und Sicherheits-Maßre 
geln hängt doch die Erhaltung des Schiffes größtentheils von 
der Vorsicht zweyer einzelner Personen ab: vom Schiffs- 
Leiter nähmlich, der das Schiff an der Einfahrt schnell vom 
wilden Falle abzulenken und es dem Fallthore zuzuführen; 
und vom Fall meister, der im genau beobachteten Zeit 
puncte das Fallthor aufzuziehen hat, damit das Schiff nicht 
in den wilden Fall fortgerissen werde; und dann nur so viel 
Wafferinden Fahrt-Canal einlasse, daß dessen Boden beyläufig 
acht Zoll hoch vom Wasser bedeckt werde / indem eine größere 
Höhe des Wassers die Geschwindigkeit, eine kleinere die Rei 
bung des Schiffbodens nicht beseitigen würde. 
Stellt sich nun der aufmerksame Beobachter dieser Na 
turscene und des Kunstwerkes auf den getrennten Felsen zwi 
schen dem wilden und künstlichen Falle: so steht er am vor- 
theilhaftesten Platze für derley hehre Betrachtungen. Schau 
der aber überfällt ihn, wenn in Anwesenheit erhabener Gäste, 
ein Salzschiff mit tauber Ladung belastet und mit ausgestopf 
ten Figuren bemannt, durch den wilden Fall gelassen, und 
vor seinen Augen zersplittert wird. 
Wer der erste war, der es zu Stande brachte, diesen 
Einzigen aus allen bekannten Wasserfällen, durch eine Ca 
nalführung schiffbar zu machen, kann nirgends mit Gewißheit 
gefunden werden. Ein See au er, aus jener alten Familie 
des Salzkammergutes, von welcher manche Zweige, unter 
dem Nahmen „Seeauer" bürgerlich lebten, Manche in den
	        
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