Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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bills, deren Geschlecht aber nicht auf unsere Zeiten gekom 
men ist. Erch i n g e r II. v o n W e se n wurde damahls vom 
Herzoge von Oesterreich Friedrich I!./ dem Streitbaren / 
dem wahren Kenner und Schätzer kriegerischer Tapferkeit so 
hoch geachtet, daß er ihn, für erwiesene Dienste, i. I. 
1230 und 1231 zum Burggrafen und Landeshauptmann in Linz 
ernannte. Er hatte nähmlich zum Besten des Herzoges Schär 
ding eingenommen, die Mönche auS dem Benedictinerkloster 
Formbach verjagt, und die ganze dortige Gegend verwüstet, 
weil sie sich gegen Friedrich den Streitbaren empört, und 
für Herzog Otto von Bayern erklärt hatte. 
Dieser Erchinger von Wesen und sein Bruder Hadmar 
erreichten ein sehr hohes Alter, denn sie besaßen die Herr 
schaft Wesen über 80 Jahre. Als endlich Erchinger starb, 
da ward er zu Engelhartszell beerdiget, wo zwar kein Lei 
chenstein von ihm gefunden wird, das Todtenbuch der En 
gelszeller- Mönche aber seiner mit folgenden Worten geden 
ket: Aalenä. kebr. LrkenKerus äe VVesen. 
Schon unter diesen beyden Brüdern und vielleicht noch 
mehr unter ihren Nachfolgern, mochte die Feste am We 
sen steine für Kaufleute und Reisende einen schaudervollen 
Anblick gewähren: denn hier mußten sie (um den Gefahren 
des ritterlichen Sattellebens zu entgehen) entweder eine 
schwere Summe für sicheres Geleite bezahlen, oder sie lie 
fen Gefahr, ihre Waaren sammt den Schiffen zu verlieren, 
ja selbst längere Zeit im Burgverließe schmachten zu müssen. 
Bey diesem freyen Leben, uttd den daraus entspringenden Un 
annehmlichkeiten und Fehden mit andern Herren an der Do 
nau, wollten und konnten sie freylich nichts für die allge 
meine Sicherheit der Reisenden thun, obfchon sie vermög 
ihrer Lehenspflicht hierzu verbunden waren. Im Gegentheile 
nahmen ihre Räubereyen zu Wasser und zu Land endlich so 
sehr überhand, daß sich Werckhard von Pol he im, 
Fürstbischof von Paffau, gezwungen fand, die Feste We 
sen diesen edlen Rittern abzunehmen, und selbe nebst der 
Feste MarSbach im Mühlviertel i. I. 1282 dem Gra-
	        
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