Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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mit Wahrscheinlichkeit auS der Lage derselben/ so wie sie 
sich in früheren Zeiten dem Auge darboth/ hergeleitet wer 
den. Den«/ umgeben von dem finstern Tannen - und Fich 
tengehölzen des sich weithin erstreckenden Paffauerwaldes/ 
stand einst diese Pfarre/ einsam und getrennt von freund 
licheren Umgebungen/ als eigentliche Waldkirche da. 
— Doch langst schon hat auch hier die Zeit die heil 
samsten Veränderungen hervorgebracht. Da wo ehemahls 
das Dickicht des Waldes sich beynahe undurchdringlich ge 
staltete/ dort begegnen jetzt dem Blicke freundliche Häuser 
mit Bäumen und Gärten umgeben/ gut bebaute Felder, 
und üppig grünende Wiesen; und frey sieht das Auge um 
her bis über die Donau, an die Hügel und Berge deS 
oberen Mühlviertels. 
Indeß muß man demungeachtet gestehen, daß nicht 
alle Spuren der rauhen Vorzeit gänzlich vertilgt sind; denn 
noch jetzt durchschneiden so manche bedeutende Waldungen 
diese Pfarre; mit eisiger Kälte stürmt nicht selten der Nord 
wind über die Donau herüber; mühsam windet sich der Kes 
selbach durch Steingerölle zur Donau hinab; und die Fel 
der sind mehr für Korn und Hafer, als für Weitzen und 
Gerste geeignet. — 
Der größte Theil dieser Pfarre gehörte vor Zeiten nach 
Engelhartszell; der kleinere nach Natternbach. Den 
Grund zur Selbstständigkeit und zur Absonderung Waldkir- 
chens von ihrer Mutterpfarre legten die einstigen Herren v. 
Wesen. Da Bischof Christian von Passau, von Kaiser 
Otto !II. i. I. 999 zum unabhängigen Fürstbischöfe erho 
ben ward, richtete er nach dem Gebrauche der damahligen 
Zeit sich auch einen fürstlichen Hofstaat, mit Gestaltung 
der gewöhnlichen Erbämter ein. Bischof Altmann von 
Passau (1065 — 1091) ernannte daher einen seiner Hof 
herren Gotthard mit Nahmen, zum Erbmundschenk, 
und belehnte ihn mit der auf dem sogenannten Wesensteine 
erbaueten Veste Wesen und einer großen Landesstrecke, von wel-