Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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Hochaltar/ dessen Altarblatt von der Hand des berühmten 
Mahlers Schmidt von Krems gefertiget ist/ dem auch die 
andern Gemählde/ die an hohen Festtagen aufgestellt werden/ 
und das Maria-Hüls-Bild auf einem Seitenaltare, ihr 
Daseyn verdanken. Auch ist die Kirche nicht allein mit schö 
nen Ornaten versehen/ worunter einer von Goldstoff/ (ei 
nem Geschenke des Herrn Grafen von Kufstein) son 
dern auch mit einer äußerst seltenen/ und kaum mehr in den 
vornehmsten Kirchen vorhandenen Monstranze von gegos 
senem Silber 16 Pfund schwer, die nach ihrer uralten gothischen 
Form zu urtheilen, bey 200 Jahre alt seyn dürfte, und 
noch wie neu aussieht. Wie sie hierher kam, ist alles Nachfor 
schet ungeachtet, nicht mehr zu finden. 
Unter der Kreuz-Capelle mit schönen Bildhauer- 
Arbeiten befindet sich eine i. I. 1739 gebaute Gruft. 
Grabsteine gibt es hier wohl viele,' doch keine merk 
würdigen, ausgenommen die von der Familie von Prankh v. I. 
1391, von den Perkheimern v. I. 1556 und den deS Heren 
G e o rg In rg o w i tsch, Wirthschafts. Verwalter zu Peuer- 
bach, welcher von den rebellischen Bauern i. I. 1632 auf 
dem Platze zu Waitzenkirchen in Ausübung seiner Amtspflicht 
erschlagen wurde. Sein Nachfolger I o h a n n Lepper ließ 
dieses Denkmahl i.J. 1638 ihm setzen. 
Gleiche Bewandtniß hat es auch mit den L-ichensteinen 
des Gottesackers, der vor Zeiten um die Kirche lag, 
gegenwärtig aber auf dem sogenanten Pfarrhofberge befind 
lich ist, und i. I. 1618 erkauft wurde. 
Das P fa rr h o fg e b ä ud e, welches sehr nahe bey der 
Kirche liegt, besteht eigentlich aus drey Häusern. Das erste 
ist das vormahlige Pfarrhaus, das andere ist ein vor mehr 
als 140 Jahren frey erkauftes Haus, welches ein Pfarrer 
dem andern um 500 Gulden Conventions - Münze ablösen 
muß, das dritte endlich ist dasjenige, welches beyde mit ein 
ander verbindet. Einst standen auf dem Pfarrhofplatze sieben 
Bürgerhäuser, welche ein gewisser Pfleger von Weiden- 
holz zwischen den Jahren l6o6 und 1615 an sich brachte.
	        
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