Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

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terhin für die lange geleistete Aushülfe iy der Filialge- 
meinde St. Thomas, von dem eigentlichen Pfarrer in Peu- 
erbach eine angemessene Vergeltung. Der Dechant von Linz 
erkannte die Billigkeit des Begehrens, und trug als kais. 
Commiffarius i. I. 1612 dem Pfarrer von Peuerbach auf, 
dem Pfarrer zu Michaelnbach jährlich 12 Metzen Getreide 
für die Besorgung der Filiale zu Aspetskirchen zu geben. 
Allein diesem Pfarrer lag als Protestanten die Besorgung 
des katholischen Gottesdienstes wenig am Herzen. Er achtete 
daher nicht im geringsten des ihm gegebenen Auftrages, und 
der katholische Pfarrer zn Michaelnbach — fiel durch. 
Weil späterhin diese Aushülfe in der hiesigen Ge 
meinde je länger, desto lästiger und ausgebreiteter wurde, 
so wünschte endlich der damahlige Pfarrer von Michaeln 
bach, Benedict Frosch, das ihm so nahe St. Thomas 
sammt allen damit verbundenen Emolumenten, ganz an sei 
ne Pfarre bringen zu dürfen, und trug auch zu diesem Be 
hufe sein Gesuch dem Bischöfe vor. Doch gerade dieses Ge 
such ward die Veranlassung, daß St. Thomas einen eigenen 
dort wohnenden Seelsorger für immer erhielt; indem der 
gerade um diese Zeit unangestellte Pfarrer von Peuerbach, 
Franz Joseph Graf von Thür heim, die Bewilli 
gung einen eigenen Cu raten hier aufstellen zu dürfen, 
gleich von Passau mitbrachte, und i. I. 1740 seinen Coopera- 
tor Georg Zunhammer, bey der Kirche zu St. Tho 
mas als Expositus aufstellte. Die Curatenwohnung 
neben der Kirche, freylich meist von Holz, aber doch mit ei 
nem kleinen Gärtchen versehen, bestand ohnehin, weil sich der 
dahingesandte Priester, zu St. Thomas öfters verweilen 
mußte. Daher, ließ sich die herrschaftliche Kirchenvogtey zu 
Peuerbach freywillig herbey, diese Curatenwohnung ein 
zurichten, und der Mutterpfarre jährlich einen Beytrag 
von 50 Gulden zur Unterhaltung dieser neuen Expositur aus 
den Kirchenmitteln abzureichen, auf welche letztere aber, nebst 
den Stollgebühren, mehrere Pfarrer von Peuerbach, zu Gun 
sten ihrer Expositi : (jedoch mit Vorbehalt ihres Rechtes in
	        
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