Volltext: Das Decanat Peyerbach im Hausruck-Kreise von Oesterreich ob der Enns, mit den Grafen von Schaumburg [17,3] (17 = Abth. 3 ; Bd. 4 ; / 1839)

Diese ganze Gemeinde gehört in den Commissariats- 
Bezirk Dachsberg. Ursprünglich war diese Expositur noch 
kleiner; denn erst i. I. 1784 wurden die zwey Ortschaften 
Aiglsberg und Un ter-G erstd op pt, von der Pfarre 
St. Marienkirchen abgerießen, und der hiesigen Seelsorge 
mit 156 Personen zugetheilt, dagegen im nähmlichen Jahre 
ein Haus der Ortschaft Ramersöd, welches hierher gehörte/ 
der näheren Pfarre Michaetnbach eingepfarret. Durch die 
bekannte Landestrennung und bayrische Besitznahme i. I. 
1810 bekam diese Expositur einen bedeutenden Zuwachs von 
7 Ortschaften, den sie kaum besorgen konnte; doch nach 
der Wiederherstellung der vorigen Landesherrlichkeit im 
November 1811 fiel dieser wieder hinweg, und den vori 
gen Pfarren Waitzenkirchen und Michaelnbach zu. 
Die Lage dieser Pfarrgemeinde ist theils in einem 
anmuthigen Thäte, welches der Prambach durchwässert 
(Thomingerthal), theils auf einer schönen und fruchtbaren 
Anhöhe, worauf es ganze Reihen von Obstbäumen gibt, 
welche den freundlichen und dienstfertigen Bauern dieser 
Gemeinde, durch Obstmost und Branntwein, keinen gerin 
gen Vortheil verschaffen. Oestlich und südlich wird diese 
Pfarre von Hügeln, und nordwestlich von benachbarten 
Waldungen eingeschlossen, welche sich nur so weit öffnen, 
daß man die Kirche St. Thomas von Ferne erblickt. Die 
alten Bewohner erzählen, daß ihr ganzes Thal einst ein 
großer Wald gewesen sey, der aber vor gar vielen Iah' 
ren ganz ausgestockt wurde. Damahls tag auch das nur eine halbe 
Viertelstunde von-hier entfernte Gasthaus in Ober- 
Gerstdoppl, noch mitten im Walde, und war, der Sa 
ge nach, wegen Aufenthalt verdächtiger Leute, nicht im be 
sten Rufe. Vermuthlich geschah diese Ausrottung der 
Wälder unter derRegierung Kaiser Maximilian I. (1493 
— 1519) der mit allem Ernste darauf sah, die ungeheuren Wal 
dungen.zu lichten, und den Boden urbar zu machen. Wirk 
lich war auch dieser Thalboden nicht undankbar; und bald
	        
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