Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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feer Leich; und der ganze Pfarrbezkrk umfaßt gegen 
wärtig 10 Ortschaften mit 918 Bewohnern in 172 Häusern, 
deren entfernteste leicht in anderthalb Stunden erreicht wer- 
den können. 
Stroheim war einst ein Eigenthum Grafen Jo ha n nl. 
von Schaumburg/ der ein Ritter des Maltheser- oder 
Johanniterordens zu Jerusalem war, dieses sein Erbthell, 
um das Jahr 1260 oder schon 1235 zu einer Commende 
dieses Ordens gemacht und dasselbe der Ordens - Commen- 
thurey Mailberg in Unterösterreich, als Filiale zugebracht 
hatte. 
Nach 100 Jahren (so schreibt wenigstens Gilge) er- 
baute Graf Heinrich VI. von Schaumburg dazu eine 
ziemlich große Kirche zu Ehren des heiligen Johann 
des Täufers, und hatte sonder Zweifel im Sinne, eine- 
Probstey hier zu stiften, wie die Größe der Kirche 
sammt den Chorstühlen noch gegenwärtig beweiset; allein 
seine folgenden Kriege haben diesen Plan, da sie ohnehin 
sein Vermögen erschöpften, gänzlich vereitelt. 
Ob er hierzu einen Priester oder ein Beneficium stif 
tete, ist gänzlich unbekannt; und aus diesem und den fol 
genden Jahrhunderten nichts anders übrig, als ein Grab 
stein an den Stufen des Speisgitters, dessen Umschrift 
beynahe unleserlich ist, den aber Manche für das Denkmahl 
eines Geistlichen, Nahmens Johann Krautstingl hal 
ten, der i. I. 1484 als hiesiger Pfarrer gestorben seyn 
soll. — Da aber Stroheim damahls zur großen Pfarre 
Eff er ding gehörte, und der gebräuchliche Gottesdienst an 
Sonn- und Feyertagen in hiesiger Kirche, bis zur Errich 
tung der Pfarre, von den P. P. Franziskanern zu 
Pupping gehalten wurde: so kann von einem hiesigen 
Pfarrer wohl keine Rede seyn; und der Grabstein deckt 
die Gebeine eines Mannes, der des M a lt h e ser» Orde ns 
Ritter oder Priester war; welche Vermuthung desto wahr 
scheinlicher ist, da der Sage nach, ohnedieß mehrere Mal 
teser hier in einer Gruft begraben liegen sotten, deren