Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

daß alle/ so wie das Pfarrdorf selbst, schon in den ersten 
Urkunden des Cisterzienserklosters Engelhartszell vorkommen. 
Die bedeutenderen unter diesen sind: St. Gilgen selbst, 
Mayerhof, Frauhof, Neuhofen, Wizmannsdorf, Klaffenbach/ 
Grub, Lohen und Obenhofen. 
An Gewässern findet sich nur der Kesse lbach, der 
den Pfarrbezirk durchströmt. — Eine ordentliche Straße 
führt aber von hier über Neukirchen nach Peuerbach, eine 
andere über Münzkirchen nach Schärding, und über Eisen- 
birn nach Paffau, eine dritte nach Engelhartszell. — 
Der Hauptort des ganzen Bezirkes enthält die 
Pfarrkirche, den Pfarrhof, »das Schulgebäude, das Gasthaus 
und noch einige Bauernhöfe; im Ganzen nur 6 Häuser 
mir 46 Bewohnern. — Die Kirche, zu Ehren des heili 
gen Abtes Aegidius, ist ein altes baufälliges Gebäude, das 
die seit einigen Jahren beträchtlich vermehrte Gemeinde gar 
nicht zu fassen im Stande ist. Eine vorgenommene Unter 
suchung läßt baldige Abhülfe erwarten. — Der Thurm 
wurde, schon vor mehr als 50 Jahren, als das Stift Engels 
zell noch bestand, abgebrochen und sollte nach dem Playe 
des dortigen Abtes aus den Steinen der unrer Kaiser Jo 
seph II. gesperrten, und nach und nach abgebrochenen St. 
Pankrazkirche ganz neu erbaut werden. — 
Der Erbauer dieser Kirche ist aller Nachforschungen 
ungeachtet nicht ausfindig zu machen. Da sie aber bereits 
im Stiftsbriefe von Engelszett 6a1o 13. März 12g3 
unter der Benennung „Kirchlein St. Aegid" erscheint, so 
ist es nicht unwahrscheinlich, daß sie von den Herren von 
Prambach, auf deren einstigen Grund und Boden sie 
liegt, erbaut worden sey. Der berühmte fromme Bischof 
Bernhard von Passau, aus dem Geschlechte von 
Prümbach, -überließ dieselbe seinen neugestifteren grauen 
Brüdern von Engelszell; doch war sie noch (nach Buchiy- 
ger II. 66) in den Jahren 1363 und 1376 eine Pfarre 
des Domcapitels in Paffau. — Im Jahre 1638 wurde 
sie ganz renovirt. — Der Pfarrhof war in den frü-