Volltext: Jüdische Herkunft und Literaturwissenschaft

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listin", die Romane „Die Liebesbriefe der Marquise" und „Lebens 
sucher". Mit einem jüdischen Geheimrat Lewald verheiratet ist Emmi 
Jansen (aus Oldenburg, 1866 geb.), ps. Emil Roland, die Tochter eines 
Staatsministers. Sie begann mit den Charakterstudien „aus deutschen 
Salons" „Unsere lieben Leutnants" und hat dann ziemlich viel Novellen 
und Romane verfaßt. Mit Wiener Volksstücken fing Margarete Lang- 
kamer, geb. Kolberg, ps. Richard Nordmann (aus Wien, 1866 
bis 1924) an, kam dann aber auch zum Roman („Ein Komtessen 
roman" usw.). Elsa Bernstein, geb. Porges, ps. Ernst Rosmer 
(aus Wien, 1866 geb.) schrieb eine ganze Reihe Dramen, „Wir Drei", 
„Dämmerung", „Königskinder", „Tedeum", Komödie, „Mutter Maria" 
usw., kam auch auf die Bühnen, ist aber jetzt wieder ganz zurückgetreten. 
Wesentlich Lyrikerin ist Annie Kraus, ps. Sandor Barinkay (aus 
Rötz im bayrischen Wald, 1867 geb.), gab aber auch einige Romane. 
Französische Schauspielerin und dann fast die beliebteste Unterhalterin 
der „Woche" war Olga Wohlbrück (aus Wien, 1867 geb.), zuerst die 
Gattin Maximilian Berns und dann die des Komponisten Wendland. 
Von ihren Romanen seien hier „Vater Chaim und Pater Benediktus", 
„Aus eigener Kraft", „Du sollst ein Mann sein", „Das goldene Bett", 
„Aus den Memoiren der Prinzessin ***", „Die neue Rasse", „Der 
große Rachen" genannt. Auch Dramen schuf sie: „Das Recht auf Glück", 
„Der moralische Oskar" usw. Ganz interessant ist als Erzählerinnen- 
typus auch Gertrud Wertheim, geb. Tietzer, ps. Truth (aus Berlin, 
1867 geb.), die sich in erster Ehe mit dem Bankier Kommerzienrat 
Pinkus, in zweiter mit dem Warenhausbesitzer Wertheim vermählte: 
„Hefe im Schaum", Berliner Roman, „Prinzessin Fee", Wiener Ro 
man, „Baden-Baden", 8i§Ir-1ik6-Roman, „Majestät a. D.", Psycho 
logische Romanstudien usw. Ziemlich viel geschrieben hat auch Annie 
Neumann-Hofer, geb. Bock (aus Neuyork, 1867 geb.; „Simson 
und Delila", Roman, „Führe uns nicht in Versuchung", „Die Familie 
Rizzoni", „Der Zug nach Osten", „Übermenschen", „Der allmächtige 
Dollar" usw.). Als Jüdin gilt auch Adele Gerhard, geborne ? (aus Köln 
a. Rh., 1868 geb.), die zuerst die Schriften „Konsumgenossenschaft 
und Sozialdemokratie" und „Mutterschaft und geistige Arbeit" ver 
faßte und dann durch den Roman „Geschichte der Antonie van Heese" 
leidlich bekannt wurde. Es folgten noch weitere Romane wie „Magdaliö
	        
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