Volltext: Album des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns

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timgen+7,6 und die mittlere Temperatur im kältesten Monat des Jahres nicht unter 
13/4 Grad. Die größte Kälte steigt gewöhnlich bis auf 10 Grad. Die vorherrschenden 
Winde sind West und Nordwest. Die Masse des jährlichen Niederschlages reicht in 
Linz nie über 24 Zoll. DerWeinstock und mehrere andere, mildes Klima erheischende 
Vegetabilien gedeihen in diesem Theile des Kreises, indessen sich das Klima in dem 
nördlichen Theile, dem eigentlichen Gebirgslande, um vieles rauherzeigt. Dort bleibt 
die Vegetation weit zurück und einen ganzen Monat später erscheintder Lenz und rei- 
sen die Cerealien nnd das Obst. Desto reiner und klarer aber ist die Lust; überall ent- 
sprudeln den Waldgebirgen klare Wässer, selbst mit Heilkraft geschwängert. Während 
im gebirgigen Oberlandennd selbst an den Bergen umLinz,demPfennigberg und 
H a m in e r m a y r b e r g e hell die Sonne leuchtet, sind Ottensheim, Stetere k, 
Mauthansen, Urfahr, knrz die Orte am Strande des Stromes mit dich- 
tem, der Urne des alten Jsters entsteigenden Nebeln bedeckt. Oft erzeugen diese kalte 
Fieber. Bei Überschwemmungen des Stromes, denen diese ebenen Strandgebiete 
so oft ausgesetzt sind, wird jene ungesunde Beschaffenheit der Lust sehr vermehrt; eine 
skorbutische Diathesis und bösartige mit Friesel, ja selbst mit Petechien eomplieirte 
Wechselfieberseuchen werden erzeugt, welche den Mindererfahrenen nicht selten als 
typhöse Fieber täuschen. Dagegen sind Wechselfieber in den Gebirgsgegenden des 
Kreises unerhört. Ja, wenn man die mit Wechselfieber Behafteten in jene Regionen 
versetzt, z. B. nach dem so hochgelegenen Kirchschlag, nach Hellmonsöd u. s. w., so 
genesen sie von selbst. Die Provinzialhauptstadt Linz ist durch ihre Lage zwischen der 
Traun und Donau, an dem Jägermayrberg, Pöstlingberg und Pfennigberg, häufig 
ungesunden Nebeln und einem starken Luftwechsel ausgesetzt, so daß man oft, vor- 
züglich im Frühling und Herbst, dreierlei Temperaturen mit bedeutender Verschieden- 
heit findet, wornach Krankheiten, die von gestörten Hautfunktionen herrühren, als 
Zahn- und Ohrenschmerzen, Husten, Seitenstechen, Abweichen, Kolik u. s. w. 
in diesen Perioden an der Tagesordnung sind. 
N a t u r p r o d u k t e. Mineralreich. Wie ich bereits erwähnte, ist Granit 
das Hauptgestein des Mühlkreises. Jener an der Donau, welcher dem Böhmer- 
walde zunächst liegt, in dem Thale von Engelhardszellbis nach A sch a ch hin, 
ist höchst grobkörnig, von stellenweise sehr ungleicher Mischung aus weißem, bläulich 
weißem Quarz, weißem Feldspathe, und meist schwarzem, nur stellenweift stlber- 
weißem Glimmer. Zuweilen ist der Quarz vorherrschend, und dann ist das Gefüge 
feinkörniger; wo der Feldfpath vorwaltet, steht er öfters in Stöcken von einem halben 
Kubikfuß vor. Die Glimmerblätter sind meist klein und stellenweise so häufig und 
gedrängt über einander liegend, daß sie oft mitten in dem härtesten Granit Gänge
	        
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