Volltext: Album des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns

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ebenfalls von ihren Bergen herab, und zogen an demselben Tage in München ein, 
als Karl Albrecht in Frankfurt die Kaiserkrone empfing. Am 3. Februar ward 
Braunau an die Kaiserlichen übergeben. Im ganzen Laufe des Jahres währte der 
Krieg fort. Am 19. Oktober besetzten die Baiern Braunau wieder; am 25. und 
26. November ward bei Braunau und Ranshofen geplündert» In der Nacht vom 
4. auf den 5. Dezember begann die Beschießung Braunaus. Am 12. Dezember zog 
das österreichische Heer in eine feste Stellung bei Ried. Im Mai 1743 begannen 
die Kämpfe auf's Neue, bei Schärding und Braunau gingen die Oesterreicher 
über den Inn. Braunau ward belagert, und am 30. Juni an den Prinzen von 
Lothringen übergeben. So wechselten die Kriegsereignisse, bis der Friede von 
Messen die Fehde 1745 schloß; dieß geschah am 28- April» Kaiser Karl der VII. 
war schon im Jäner gestorben- Sein Sohn, Churfürst Maximilian Joseph, machte 
keine weiteren Ansprüche gegen Maria Theresia und erhielt für die Anerkennung 
der pragmatischen Sanction Baiern zurück ohne Entschädigung. Der Gemahl 
Maria Therestens, Franz von Lothringen, ward zum Kaiser gewählt. Am 3. 
Jäner 1777 starb der Churfürst von Baiern, Mar Joseph. Sein nächster Ver- 
wandter, Karl Theodor, Churfürst von der Pfalz, ließ sich als Nachfolger ausrufen. 
Da er kinderlos war, ließ er sich bewegen, die Ansprüche Oesterreichs auf Nieder- 
baiern (seit Kaiser Sigmund, 1426) zu berücksichtigen, und seine Erbansprüche 
auf diesen Landtheil gegen Entschädigung zu 'Gunsten Oesterreichs abzutreten. 
(Konvention darüber in Wien, 3. Jäner 1778). Dagegen protestirte Karl Theo- 
dors nächster Verwandter, Herzog Karl von Zweibrücken; König Friedrich II. von 
Preußen schloß sich ihm an, und neuerdings kam es zum Kriege (dem sogenannten 
Zwetschken-Rummel). Ehe indessen noch eine Schlacht geliefert ward, wurde der 
Friede zu Tefchen geschlossen, Maria Theresia verzichtete aus ihre Ansprüche 
auf Baiern, und begnügte sich, daß das Jnn-Viertel an Oesterreich abgetreten 
ward. 
Die Revolutionskriege berührten den Jnn-Kreis oftmals und verderblich. 
Als 1800 die Franzosen nach der Schlacht von Hohenlinden die Grenzen über- 
schritten, blieb der Jnn-Kreis vorn 18. Dezember bis 6. April 1801 von ihnen 
besetzt. Der Krieg von 1805 ward im Jnn-Kreise eröffnet. Am 8. September 
überschritten die Oesterreicher bei Schärding und Wasserburg den Inn, und dran- 
gen in Baiern vor. Am 14 besetzten sie München, über den Lech nach Schwaben 
eilend. 55000 Russen, unter Kutusow und Bagration, rückten nach, und trafen 
am 11. Oktober in Ranshofen ein. Zu spät! Schon waren die Oesterreicher in 
Schwaben und Baiern geschlagen, Ulm hatte kapitulirt. Am 24. Oktober kam 
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