Volltext: Album des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns

Besch affenheit des Bodens. Mineralreich. Thier- und 
Pflanzenreich. Von Eugelhardszell bis Aschach finden wir den Donaustrom 
eingeschlossen in einem engen Thale ziemlich hoher Granitrücken. Von Aschach 
bis Wilhering flache, ausgeschwemmte Ufer, unverkennbar der Kessel eines einstigen 
Sees. Von Wilhering bis Linz finden wir wieder Granit- und Gneißgebirge. Der 
Granit im Donauthale ist grobkörnig, von stellenweise sehr ungleicher Mischung 
aus weißem (auch bläulich-weißem) Quarze, weißem oder gelbweißem Feldspath, 
und meist schwarzem, selten silberweißem Glimmer. Stellenweise ist der Quarz 
vorwaltend. Au der Strecke von Wilhering bis Linz ist der Granit feinkörniger. 
Seine Grundfarbe ist graulich, wodurch er sich auffallend von dem weißen Granit 
von Mauthansen unterscheidet. Die Welser-Heide ist eine meist unfruchtbare, durch 
den musterhaften Fleiß des Oberösterreichers aber doch schon großentheils der land- 
wirthschaftlichen Kultur gewonnene Ebene, aus Geröllboden, zahllosen Geschieben 
u. s. w. bestehend. Die südlichen Gebirge gehören dem Alpenkalke an. Der auf 
diesem Kalksteine aufgelagerte Sandstein ist mit seinen untergeordneten Lagern 
von Mergelkalk, Schieferthon, Mergelschiefer u. s. w. dem Mukoiden führenden 
Sandstein des Kahlengebirges analog. Das Hügelland ist eine tertiäre Bafsinbil- 
düng, und besteht aus weichem, glimmerigem Sandstein, aus Mergel (hier mit dem 
Vulgaruameu Schlier bezeichnet), und aus Kalknagelfinhe. In montanistischer 
Beziehung merkwürdig und interessant ist das, an der Grenze des Jnnviertels strei- 
chende, sanft ansteigende, mit Aeckern, Wiesen und Wald bedeckte Flötzgebirge. 
Die ganze Beschaffenheit des Bodens dieses Kreises wechselt zwischen Bergen, 
Hügeln und Höhen, langen Thälern und Flächen, mehr oder minder wellenförmig 
geschichtet, mit Flötzgebilden, Kalk- und Sandstein, Nagelflnhe u. s. w. 
Mineralreich. Die Ausbeute des Mineralreiches ist in dem Hausruck-Kreise 
nicht sehr bedeutend. Edle Metalle oder Metalle überhaupt, Salze uud vorzüglich 
merkwürdige Steinarten werden hier nicht gefunden. Indessen geht noch die Sage, 
daß vor lauger Zeit zu Fachberg cm Silberbergwerk aufgeschlagen gewesen wäre. Auch 
will man am Hausruck (zwischen Geboldskirchen und Eberschwang) Gold gefunden 
haben. Noch trägt dort eine Quelle den Namen Goldbrunnen. In derEisenan 
(gegen Unterach) findet man Spuren aufgelassener Stollen. Dort soll einst aus Eisen 
gebaut worden seyn. Die An soll auch daher den Namen tragen. In den Höll- 
graben (am Schober) sollen einst Blei-, ja sogar Silbergruben bestanden haben. 
Genug, gegenwärtig ist aller Bergsegen in diesen Beziehungen verschwunden. Nur 
auf Steinkohlen wird noch lebhafter -und lohnender Bergbau getrieben. Um 1766 
grub man in Wolfseck einen Keller, und stieß bei dieser Gelegenheit auf ein
	        
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