Volltext: Statistik der Bodenproduktion von Oberösterreich

Wald - und Hohmrthschaft . 
Zunächst dem Ackerlande mit 34% des Gesammtareales steht in Ober - östcrreich der Wald mit 33% . Davon bedecken : 
der Hochwald . . . . . 650 . 608 Joch 880 Klafter , 
„ Niederwald . . . . . . . 19 . 603 „ 770 „ 
die Auen . . . . . . . . . 11 . 575 „ 878 „ 
„ beholzten Brände . . . . . 14 . 038 „ 351 „ 
zusammen . 695 . 825 Joch 199 Klafter . 
Ein großer Theil des Hochwaldes ist Eigenthum des Großgrundbesitzes ; wie das statistische Jahrbuch des k . k . Ackerbau - Ministeriums pro 1875 angibt , zählen 99 . 866 Joch ( 57 . 424 Hektar ) zu Fideikommiß - und geistlichen Gütern . Erstere participiren an dieser Fläche mit 60 . 730 Joch ( 34 . 919 Hektar ) oder rund mit 60% , letztere mit 39 . 135 Joch ( 22 . 503 Hektar ) oder mit 40% . Von dem gesammten Waldboden tragen 81° / « Nadelholz , 12% Laubholz , 4% ist Mittel - oder Niederwald und 3° / « gehören zu der Culturart Weiden mit Holznutzen . 
Der jährliche Zuwachs an Holz beträgt Pr . Joch 69 Cubikfuß ( 4 meter pr . Hektar ) und im Ganzen 48 , 351 . 700 Cubikfuß , welche Menge einen Werth von circa 2% Millionen Gulden repräsentirt . 
An den als Schutzwaldungen erklärten Forsten participirt der Staat mit . . . . . . . . . . . . 66 . 904 Joch , 
Gemeinden mit . . . . . . . . . . 692 „ 
Private mit . . . . . . . . . . . . 88 . 415 
die sich sämmtlich in den politischen Bezirken Kirchdorf und Gmunden befinden . 
Bannwaldungen kommen nur mit einem Ausmaße von 428 Joch und zwar in den Bezirken Gmunden und Steyr vor . 
Mit Servituten und servitutsähnlichen Gemeinschaftsrechten sind 22° / « des Waldstandes belastet , wovon wiederum der größte Theil auf die Reichsforste entfällt . 
Die gegenwärtig bestehenden Holzbringungsanstalten sind für Zeiträume von ungleicher Dauer an 29 Concessionäre vergeben , unter welchen sich nebst der k . k . Familienfondsherrschaft Mccktighofen 8 k . k . verwaltungen und 20 Private oder Gemeinden befinden . Das für die reichischen Waldungen in Verwendung befindliche Forstpersonale besteht aus : 86 Forstwirthen mit Zeugnissen über die bestandene Staatsprüfung , aus 266 für den untergeordneten Verwaltungsdienst geprüften Forstorganen und aus 205 für den Forstschutzdienst beeideten , nicht geprüften Personen . 
Das Bestreben , aus dem vorhandenen Walde durch ausgiebige Schlägerungen Geld zu ziehen und den entblößten , auf eine lange Reihe von Jahren jedes 
weiteren Ertrages an Holz beraubten Boden , durch Umwandlung in eine andere Culturart wieder einigermaßen ertragreich zu machen , ist auch hier zu Tage getreten . Daß dies bei Rusticalwaldungen öfter , bei den Dominical - forsten seltener , jedoch wenn es geschah , stets in größerem Umfange stattfand , ist um so erklärlicher , als erstere vielfältig aus kleinen , zerstreut liegenden Parzellen bestehen , während letztere nebstdem , daß sie durch irgend eine rechtliche Eigenschaft , als Fideicommißgnt und dergleichen geschützt sind , in hängenden Completen oft weit vom Hauptgute entfernt ihren Standort haben und ohne namhafte Vermehrung der Arbeitskräfte nicht erfolgreich in anderer Weise bewirthschaftet werden können . 
Derlei im Großen ausgeführte Rodungen , welche mit Recht als devastationen bezeichnet werden können , sind in den Gebirgszügen an der Enns und Steyr , dann insbesondere im Weilhardtforste vorgekommen . Bedeutende Gesteins - und Erdabrutschungen , veranlaßt durch Regengüsse und Lavinenstürze , sind hiervon die traurige Folge . 
Solche beklagenswerthe Vorkommnisse werden aber bei weitem durch lichere überboten , die entweder auf einem geregelten forstmännischen Betrieb basiren , oder wie es bei Bauernwaldungen der Fall ist , einen seltenen Grad der Mäßigung seitens ihrer Eigenthümer rücksichtlich der Inanspruchnahme der Wälder zu Schlägerungen bekunden . Es gibt Bauern genug , die mit wahrer Sorgfalt über den guten Zustand ihres Waldes wachen und selbst in genden Bedarfsfällen nur schwer daran gehen , einen Stamm umhauen zu lassen . Sie können aber auch dieser Vorliebe umsomehr nachgehen , als das Erforderniß ihres Haushaltes an Brennholz größtentheils auf andere Weise gedeckt wird . Die zahlreichen Bäche , welche das Land durchziehen , jeder Graben , der eine Wiese berührt , sind mit Weiden , Erlen , Eschen und andern Bäumen besetzt . Diese und die Eichen , die alleinstehend auf den Wiesen sich ausbreiten , dann die Obstbäume , welche die Felder begrenzen , liefern alle neben gutem zum Theil vorzüglichem Werkholz auch das für den Feuerungsbedarf der haltung nothwendige Ast - und Scheitholz in genügender Menge . 
Außer den Schätzen , welche die oberösterreichischen Forste allgemein sichtbar zur Schau tragen , besitzen einige derselben im Innern des Grundes , dem sie entwachsen sind , jene werthvollen Aufspeicherungen vergangener Jahrtausende , welche dem Zeitalter des Maschinenwesens und der Dampfmotoren so sehr gute kommen . Das Hauptgebiet der Kohlenproduktion ist im Hausrucke und zwar in den Revieren Wolfsegg und Thomasroith wie im Jnnviertel . Die Menge
	        
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