Volltext: Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzüge von Sobieski, Münich, Friedrich dem Großen und dem Herzog Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig und andere historische Materialien zur Strategie (10 ; / 1837)

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Bedingungen zu steigern. Es ist ihm immer nur um den 
gesicherten Besitz von Schlesien zu thun. 
So viel Waffenglück und 'so viel Mäßigung führen 
ihn endlich ans Ziel; der Dresdner Frieden wurde noch 
im Dezember geschlossen, und dadurch der Besitz von Schle- 
sten von Neuem bekräftigt. 
Freilich würde Friedrich der Große in allen diesen 
Fällen, wenn er mit gesammelter Macht die östreichische 
Hauptarmes angegriffen und geschlagen, wenn er dann sei¬ 
nen Marsch auf Wien gerichtet hätte, der östreichischen 
Regierung einen großen Schreck eingeflößt, und sie folg¬ 
lich um so eher zu den Bedingungen gebracht haben, die 
er ihr vorschreiben wollte. Daß er aber dies konnte, so¬ 
wohl im Jahre 1742 als 1744 und 1745 ist weniger 
zweifelhaft als die meisten Dinge im Kriege sind; allein 
man muß folgende Betrachtungen aus den Zeitverhalt¬ 
nissen genommen, in die Wagschaale legen. 
1. Die Verpflegung des Heeres, wie sie seit der 
französischen Revolution üblich ist, und wie sie damals al¬ 
lerdings auch möglich war, war doch nicht Sitte und 
würde für eine völlige Verheerung des Landes gegolten 
und in den Gefühlen und Meinungen gewaltige Reaktio¬ 
nen veranlaßt haben. Auch war sie nicht ganz leicht, weil 
man nicht darauf eingerichtet war. Friedrich der Große 
mußte also in der Verpflegung schon ein großes Hinderniß 
sehen, sich bis Wien vorzuwagen; da es ihm im Jahre 
1744 schon schwer wurde, seine Brod« und Mchltrans- 
porte bis BudweiS zu schaffen. 
2. Ein Krieg mit größerer Gewalt geführt würde 
das Instrument, womit er geführt wurde, nämlich Heer 
und Schatz stärker angegriffen haben. Verlor der König 
in einem Feldzug, wie die von 1742, 1744 und 1745 wa«
	        
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