Volltext: Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzüge von Sobieski, Münich, Friedrich dem Großen und dem Herzog Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig und andere historische Materialien zur Strategie (10 ; / 1837)

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nigkeit zwischen Türken und Tartarcn führen den Frieden 
herbei, der einen achtundzwanzigjahrigen Krieg endigt. 
rüstet: „Sage dem Aga, daß ich den Überbringer ähnlicher Anträge werde 
aufhängen lassen." 
Eine Stunde darauf begann das Feuer der Türken wieder aufs Leb, 
haftcste. Die Nvtyi Mangel an Lebensmitteln und Munition stieg im Lager 
mit jedem Tage höher. Michael Paz stand wieder an der Spitze neuer 
Meutereien; der Muth der Armee wich, doch der König blieb unerschütter¬ 
lich und erst als das Gerücht eines anrückenden Entsatzes unter Michael 
Radziwil bei den Türken Eingang gefunden hatte und Johann Svbiesky 
am IS. Oktober sogar wieder seine Armee rum Angriff i» Schlachtordnung 
stellte, bat der zehnmal stärkere Feind wiederholt unr Frieden, aber unter 
günstigern Bedingungen als das erste Mal. Sobiesky einigte sich. 
(Hitt. de Pol. par. Salvandy T. II. pag. 215 —18.) 
Clausewitz hatte sich wohl nur vorgesetzt diejenigen Feldzüge Svbiesky's 
in kurzen Umrissen wiederzugeben, in welchen Schlachten den strategisch ge¬ 
schürzten Knoten taktisch-siegreich zerschneiden. Dennoch muß ich noch 
hier des Feldzugs von 1674 erwähnen, weil auch er mir den seltenen 
Feldherrnblick Svbiesky's zu zeigen scheint, der die großen militairischeN 
Verhältnisse bald zu übersehen und ihnen zur rechten Zeit zu begege- 
nen weiß. 
Kiupali'S große Entwürfe führen ihn diesmal wieder gegen Norden. 
Mahomed IV. sammelt, der Sage »ach, an 400,000 Türken unter Nehmet 
Kiupali's eignen Befehlen an der Donau. Coplan Pascha stürmt mit der 
Avantgarde Chotzin. Jablvnowsky's glücklicher Angriff auf einen türkischen 
Convoi wiegt diesen Verlust nicht auf. Mahomed kommt noch mit einer 
Elite von 12,060 Janitscharen selbst zur Armee. Sobicsky ist fast ohne 
Armee; die Straßen nach Lemberg und Krakau stehen dem Feinde offen; 
Polen ist in großer Gefahr. 
Aber die türkische Armee wendet sich unerwartet nach der Ukraine; 
wahrscheinlich um dem Czaar Alexis zuerst zu begegnen, der unter Rada- 
Manowski über 166,000 Russen am Dniepek versammelt hät. Kunieza, 
Mohilew, Jampol und andere Plätze am Dniéster fallen, Ladysjin am 
Bay wird geschleift, endlich erscheint der Großherr vor UmäN lind der 
Sieger von Cändia schreitet zur förmlichen Belagerung. „Wissen sie 
nichts Besseres", sagt König Sobiesky ruhig, während Alles zagt und 
schreit, „so werde ich noch vor Ende des Feldzugs gute Rech¬ 
nung über sie ablegen". 
Kar« Mahvnied stürmt am 15. September mit Hülfe des Dcrraths 
Unían; Nur Kiew und Bialaeerkiew halten sich. 
Die Russen belagern in der Zeit Dvroszcnsko in Czekrin. Mahomed 
sendet Hülfe. Der Entsatz wird von Radamanowski vernichtet. Es ist
	        
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