Volltext: Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzüge von Gustav Adolph, Turenne, Luxemburg und andere historische Materialien zur Strategie (9 ; / 1837)

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wlgs XIV. an Turenne sieht man, daß dieser Feldherr 
eben so gut bestimmt war, sich an der Mosel oder Maas 
zu schlagen als am Rhein. Das Verfolgen des Vortheils 
in einer Richtung, das Vergelten des Übels durch ein stär¬ 
keres, welches dem Feinde auf einem andern Punkt zurück- 
gegeben wird, dieses mechanische Hebelspiel des Erfolgs, 
worin eine so große Ökonomie der Kräfte liegt, war in 
den beengten Verhältnissen der damaligen Kriegsmacht et¬ 
was Unerhörtes, vielleicht oft etwas Unmögliches, vielleicht 
aber auch etwas zu wenig Versuchtes. Der Schaden, wel¬ 
chen man durch einen feindlichen Einfall unmittelbar erlitt, 
schien mehr Rücksicht zu verdienen, als der mittelbare 
Vortheil, welcher durch einen merklich größer» dem Feinde 
zugefügten Schaden entstand. 
Man muß aber auch sagen, daß das Herz der öst- 
reichischen Monarchie weit entfernt und schwer zu treffen, 
das der holländischen Republik wohl geharnischt war und 
daß die Vergeltung an den kleinen Fürsten nicht immer 
viel Wirksamkeit versprach. 
§. 23. 
Der französische arriere-bav. 
In den Kriegen Ludwigs XI V. zieht dieser Schat¬ 
ten der ehemaligen Kriegsmacht des Mittelalters (sonst von 
größerer Bedeutung), noch einige Male vorüber, aber stets 
ohne eigentliche Wirksamkeit. Hier waren es 6000 Edel¬ 
leute die sich beritten gemacht hatten und in 48 Schwa- 
drons zu Turennes Armee stießen- Man kann sich leicht 
vorstellen, daß diese 6000 Mann schlechte d. h. nicht ge¬ 
ordnete Kavallerie täglich 15- bis 20,000 Rationen ge¬ 
braucht haben werden. Turenne hatte auch kein sonder¬ 
liches Zutrauen zu ihnen; und als sie bei seinem Rückzuge
	        
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