Volltext: Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzüge von Gustav Adolph, Turenne, Luxemburg und andere historische Materialien zur Strategie (9 ; / 1837)

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Man muß diese Schlacht um so mehr als erfolglos be¬ 
trachten als der große Kurfürst mit 20,000 Mann Ver¬ 
stärkung im Anmarsch war, die stch auch den 14. Oktober 
mit Vournonville vereinigten, wodurch die deutsche Armee 
65,000 Mann stark wurde. Der Kurfürst übernahm der 
Form nach den Ober-Befehl, allein der Herzog von Bour- 
nonville hatte das Vertrauen des Kaisers und gehorchte 
nur so weit er wollte. Auch die andern Fürsten, wie der 
Herzog von Lothringen, ein Herzog von Holstein, der die 
Lüneburger kommandirte, endlich der Kurfürst von der 
Pfalz, hatten auf die Entschlüsse Einfluß, so daß diese 
Hecrführung einem Reichstag nicht unähnlich war. 
Turenne war indeß auch wieder um etwas verstärkt 
worden, namentlich durch den sogenannten Ariereban, der 
aus 0000 berittenen Edelleuten in 48 Schwadrons for- 
mirt bestand. Er mochte nun wohl einige 30,000 Mann 
stark sein, allein auf diesen Ariereban war nicht sehr zu 
rechnen. Turenne wollte es daher auch nicht gern auf eine 
Schlacht ankommen lassen, sondern stch durch gut gewählte 
Stellungen so lange im Elsaß zu behaupten suchen, bis die 
späte Jahreszeit beide Theile in die Quartiere zu gehen 
nöthigte; man rechnete französischer Seitö schon stark dar¬ 
auf, daß ein Einfall der Schweden in das brandenburger 
Land, den Kurfürsten zwingen werde, sich vor dem Winter 
wieder zu entfernen; in diesem Fall würden die andern den 
Elsaß von selbst geräumt haben. Trat dies aber nicht ein, 
so wollte Turenne stch durch die Vogesen in Lothringen 
hineinziehen, als wollte er dort Quartiere nehmen; statt 
dessen aber an der Westseite der Vogesen hinaufmarschi- 
ren um über Befort (oder Belfort) in den obern Elsaß 
einzufallcn und die Verbündeten aus ihren Quartieren zu 
vertreiben; er durfte dann hoffen daß sie, unvorbereitet
	        
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