Volltext: Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzüge von Gustav Adolph, Turenne, Luxemburg und andere historische Materialien zur Strategie (9 ; / 1837)

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etwas ganz Gewöhnliches. Es kann also ein Feldherr in 
seinen Vollmachten nicht beschrankter fein, als Turenne es 
war, und wenn er dennoch innner ziemlich that, was ihm 
gut schien, so lag dies allein itt dem Vertrauen, welches 
er sich erworben hatte, fo wie in dem vermittelnden We¬ 
sen seines Charakters. Daß Conds in seiner Armeefüh¬ 
rung bei den Verbündeten noch gebundener war, laßt sich 
leicht denken, da er es immer mit einem spanischen und 
einem kaiserlichen General und dann auch noch mit dem 
Herzoge von Lothringen zu thun hatte- 
20. Der Sturm der Circumvallationökinien 
von Valenciennes am 15. Juli 1656, wo Conds 
dem Marschall Turenne die Niederlage von Arraö mit 
Zinsen zurückgab, bietet wenig von dem von Arraö ver- 
schiednen Verhältnisse dar. Die französische Armee war 
ungefähr von derselben Stärke wie vor Arras die Ver¬ 
bündete; namentlich bestand sie aus 12,000 Mann In¬ 
fanterie. Die verbündete Armee war ungefähr eben so 
stark. Die Linien hatten aber etwa nur halb so viel Um¬ 
fang (21,000 Schritt), schienen dagegen obgleich von der¬ 
selben Einrichtung, weniger sorgfältig gebaut gÄvesen zu 
sein. Der Angriff geschah fast auf dieselbe Weife, nur 
ohne Scheinangriffe. Das Eindringen wurde fast gar nicht 
verwehrt; der Erfolg aber war viel größer, weil die aus 
ihren Ufern getretene Schelde den angegriffenen Theil, wel¬ 
cher unter la Ferte auf dem linken Ufer stand, von dem 
andern trennte und die Verbindung auf langen Brücken 
und Dämmen unterhalten werden mußte. Die Armee des 
Marschall la Fette wurde ganz gesprengt und er selbst mit vielen 
Generalen gefangen genommen. Bis auf 4 Stücke ging 
alles Geschütz verloren. Der Angriff geschah gleichfalls
	        
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