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Werken untermischt. Sie hatten einen Vorgraben von
sechs Fuß Tiefe, dann eine fünf Schritt breite Bande
schachbrettförmig gelegter Wolfsgruben zwischen denen sich
Sturmpfahle befanden und dicht dahinter den eigentlichen
Graben von neun Fuß Tiefe mit einer entsprechenden Brust¬
wehr. Das Alles war offenbar mehr geeignet die feind¬
liche Kavallerie, als die Infanterie abzuhalten. Turenne
wählte die Seite welche von Conde die entfernteste war,
auf welcher sich die Spanier befanden und wo das Lager
ohnehin einen hcrvortretenden Bogen machte; er bestimmte,
daß der Angriff in einer ununterbrochenen Fronte gesche¬
hen sollte, damit nicht einer den andern im Stich lassen
konnte; er wählte die Nacht, damit der Feind die Seite
des Angriffs nicht unterscheiden konnte, und er ließ auf
drei andern Seiten falsche Angriffe machen, um ihn irre
zu führen. Diese Dinge sah er als die Hauptsachen an;
das Detail des Vorrückcnö überließ er dem Obersten
Puisegur, der dazu eine umständliche Disposition entwarf.
Da die französische Armee eigentlich aus drei Armeen be¬
stand, davon Turenne nur die eine kommandirte, die Mar-
schälle la Ferte und Hocquincourt die beiden andern, diese
Marschälle sogar älter waren wie er, und er nur in sofern
das Ganze leitete, als diese Marschälle wohl wußten, daß
der Hof das größte Vertrauen in ihn hatte, so kann man
die französische Armee in ihrem Vorrücken zu diesem Sturnr
wie drei nebeneinander vorgehende getrennte Kolonnen be¬
trachten. Das Centrum unter Turenne brach zuerst in
die Linien ein; wie es dabei recht zugegangen ersieht man
aus den Beschreibungen nicht, es ergiebt sich nur Folgen¬
des als Resultat:
1. - Die französische Infanterie scheint ziemlich zaghaft
gewesen zu sei«, welches daher rührte, daß man vor¬