Volltext: Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzüge von Gustav Adolph, Turenne, Luxemburg und andere historische Materialien zur Strategie (9 ; / 1837)

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Absichten Gustav Adolphs mit Aufmerksamkeit folgt 
und seinen Feldzügen nicht den Maßstab einer allzeit 
fertigen abstrakten Kriegstheorie anlegt, am wenigsten 
den einer in dem Entwickelungsgange späterer Jahr¬ 
hunderte gereiften oder modificirten. 
Nach unserer Überzeugung hat er die schwere Auf¬ 
gabe gelöst: die Eigenthümlichkeit der damaligen Kriegs¬ 
verhaltnisse und die aus ihnen nothwendig hervorgehen¬ 
den Hemmungen in wenigen Zügen darzulegen. Eben 
so glanzend, tritt aus jenen Zeiten die Charakterstärke 
der damaligen Kriegführer hervor und jenes dreißig¬ 
jährige Ausharren in dem mannichfachen Wechsel des 
Waffenglücks zeigt, (wie der Verfasser sich selbst aus¬ 
drückt) „auf einen muchvollen Geist des Zeitalters hin, 
„der gewiß mehr werth ist, als die Afterkunst späterer 
„Kriege. Weit entfernt mit einigen neuern Schriststel- 
„lern zu glauben, der dreißigjährige Krieg habe nur 
„so lange gedauert, weil die Generale nicht verstan- 
„den, ihn zu beendigen, sind wir vielmehr überzeugt, 
„daß die neuen Kriege nur so schnell beendet sind, 
„weil es an Much gefehlt hat, sich bis auf's Äußerste 
„zu wehren." 
Es ist bemerkenswert!), daß diese Ansicht lange 
vor den Jahren 1812 bis 1815 medergeschrieben wurde, 
und daß der Verfasser diese Überzeugung in der Prü¬ 
fungszeit unter schweren Opfern durch sein Leben be¬ 
währt hat. 
Militairische Tüchtigkeit und Leistungen erfreuen- 
wo wir sie finden. Dennoch bleibt der Schmerz ge¬ 
recht, daß unser Vaterland im dreißigjährigen sowie 
in spätem Kriegen der Schauplatz innerer Zerrissenheit 
war. Mr Zuversicht dürfen wir hoffen: diese Zeiten
	        
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