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Zwar hatte der Fürst Blücher beschlossen 12 Schwa¬
dronen unter dem Oberstlieutenant v. Sohr auf der Straße
nach Laon folgen zu lassen, welche feine Avantgarde ver¬
stellen sollten, aber diese wenige Kavallerie wäre nicht geeig-
! net gewesen die feindlichen Kolonnen lange und oft festzu¬
halten. Es wäre also für das Umgehen und Abdrangcn
von Paris wirksamer gewesen, wenn das vorderste Korps,
also das Iste, auf der Straße von Laon geblieben wäre
und die Arrieregarde der feindlichen Korps immer mäßig
gedrängt hätte, während das 3te und 4te Korps auf dem
rechten Ufer der Oise gingen.
Daß man auf diese Weise das Iste Korps in die
Möglichkeit nachtheiliger Gefechte versetzte, ist nicht zu leug¬
nen, aber diese Gefechte hätten sich reichlich vergolten durch
den Zeitverlust den der Gegner dabei machte, vielleicht war
cs dadurch allein möglich an ein wirkliches Abdrängen von
Paris zu denken.
2. Wenn man bedenkt daß Grouchy sich des Mor¬
gens am 20. noch bei Namur schlug, während Blücher
schon die Gegend bei Beaumont erreicht hakte, so meint
man allerdings, das grade Vordringen auf der Straße von
Laon hätte den Marschall Grouchy von diesem Punkte und
dann auch von Soissons und folglich von der Vereinigung
mit der geschlagenen Armee diesseits Paris abdrängen müssen.
Nun kam zwar darauf nicht viel an, sondern der
Hauptgegenstand wäre gewesen Grouchy von Paris abzu¬
schneiden, indessen war dies doch am ersten möglich wenn
man ihn schon von Soissons abschnitt.
Die Wahrheit zu sagen, so ist es niemals leicht durch
einen kleinen Vorsprung ein Korps von einem sehr großen
Orte abzuschneiden und am wenigsten wenn dieser Ort an
einem.oder mehreren Flüssen liegt. Dies ist bei Paris der