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§• 54.
Marsch auf Paris. Kritische Betrachtung.
Wir sind in den ersten 3 Tagen nach der Schlacht
den Bewegungen etwas genauer gefolgt um den eigentli¬
chen Ausgang dieser Katastrophe klarer zu machen. Nach
diesen drei Tagen hörten die unmittelbaren Folgen deö Sie¬
ges auf. Die geschlagene Hauptarmee hatte den nöthigen
Vorsprung gewonnen, Grouchy war dem Abschlleidcn glück¬
lich eirtgangen und hatte seinen ferner« Rückzug auf der
Straße nach Rheimö eingeleitct. Jetzt wollen wir bloß
die allgemeinen Verhältnisse ins Auge fassen und uns also
auch begnügen nur die großen Linien deö Marsches an¬
zugeben.
Die verbündeten Feldherren wußten daß der Feind
Laon zu seinem Hauptrückzugöpunkte und Sammelplätze ge¬
macht hatte. Nun war, was der Feind dort aufstellen
konnte, zwar nicht geeignet einen bedeutenden Widerstand
zu thun oder gar eine zweite Entscheidung nöthig zu ma¬
chen, indessen konnte eö immer den Marsch der Verbün¬
deten durch Arricregardengefechte aufhalten und sie zu Um¬
gehungen zwingen. Die verbündeten Feldherren beschlossen
daher ihren Weg gar nicht auf Laon, sondern auf dem
rechten Ufer der Oise zu nehmen, um diesen Fluß zwischen
Soissons und Paris, etwa bei Compiègne und Pont St.
Marencc, zu pafsiren. Sie hofften dadurch folgende Vor-
theile zu erreichen:
1, Die feindlichen Korps, da sie nicht gedrängt wurden,
zu einem langer» Verweilen zu veranlassen und ih¬
nen also vielleicht gegen Paris den Vorsprung abzu¬
gewinnen.
2. Ungehindert, ohne einen großen Aufwand an takti-