Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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mußte oder Charlcroi Paris wäre; aber was thut cs einem 
Feldherrn in der reichsten Fülle des Sieges daß er auf 
8 Tage seine Verbindungen verloren hat? Was hindert 
Bonaparte über Huy auf Dinant für den Augenblick sich 
neue einzurichten, um im schlimmsten Falle einen Rückzug 
zu haben? Und wenn nun Bonaparte umdreht und sich ent¬ 
weder gegen Wellington oder auch gegen Brüssel wendet, 
so wird jener General unfehlbar spornstreichs dahin zurück¬ 
kehren. Diese viel größere Empfindlichkeit für die Verbin¬ 
dungslinie auf Seiten Wellingtons lag hier nicht in dem 
Verhältniß der gegenseitigen Verbindungslinien, nicht in 
der größeren Basis die Bonaparte gehabt hätte, sondern in 
den allgemeinsten Verhältnissen ihrer Lage und zugleich in 
den allerindividuellsten ihrer persönlichen Stellung. Was 
Bonaparte in diesem Punkte wagen konnte, weil er sein 
eigener Herr war, und wagen mußte, weil er nur im höch¬ 
sten Wagen sich erhalten konnte, das hatte ein abgeordne- 
ter verantwortlicher Feldherr wie Wellington niemals ver¬ 
treten zu können geglaubt. Das Resultat ist also daß Bo¬ 
naparte im unausgesetzten Verfolgen Blüchers einer reichen 
Siegesernte gewiß sein konnte, die Alles aufwog was er 
in seinem Rücken unterdeß zu verlieren hatte, daß dann ein 
einziger Druck gegen Brüssel den Herzog von Wellington 
wie eine Feder dahin zurückgeschnellt haben würde, welches 
für Bonaparte eine vortreffliche Einleitung zu einer neuen 
Siegcsbahn wurde. 
Wir haben hier den Rückzug Blüchers gegen die 
Maas vorausgesetzt weil Bonaparte ihn voraussetzte und 
also seinen Entschluß doch hauptsächlich nur von diesem 
Standpunkte aus fassen konnte, außerdem aber der Fall 
doch immer in Betrachtung gezogen werden mußte. Jetzt 
kommen wir zu dem Fall welcher wirklich eingetreten ist, 
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