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der rechten Flanke sich vielleicht noch um ein Paar Stun¬
den länger verzögert haben, welches in der Lage Vonapar-
tcö von ungewöhnlichem Gewichte war; ferner gab er da¬
durch feine natürliche Rückzugslinie ganz Preis und mußte,
im Fall er gcfchlagen wurde, sich an Mons vorbei den Weg
auf Maubeuge oder Valcncienneö suchen; endlich ist offen¬
bar dieser Angriff der wenigst entscheidende, denn es wird
durch feinen Erfolg weder die Armee Wellingtons in sich
noch von der Blücherfchcn getrennt. Dies sind so viel und
so wichtige Rücksichten, daß sie in den meisten andern Fal¬
len von dem Gedanken, dem Angriff diese Form zu geben,
hatten entfernen müssen. Aber wenn wir dabei stehen blei¬
ben daß die Ankunft Blüchers mit einer bedeutenden Hülfs-
macht (d. h. 50,000 Mann) so wahrscheinlich war, daß
sie in jedem Fall in dem Plan des Angriffs berücksichtigt
werden mußte, und daß unter dieser Bedingung weder von
einem Angriffe der Mitte noch deö linken Flügels eine ent¬
fernte Möglichkeit deö Sieges zu erwarten war, so muß
man allerdings auf den Angriff des rechten zurückkommen,
denn eine Möglichkeit deö Erfolgs ist doch das erste
Gesetz.
Ware Bonaparte mit seiner Armee links abmarfchirt
und hatte sich über Bram« la leude in Wellingtons rechte
Flanke gezogen, so wäre dieser gezwungen worden nach We¬
sten Fronte zu machen. Hier hatte Wellington nun fast
eine noch stärkere Fronte; aber eö traten für die Franzosen
zwei vortheilhafte Umstände ein. Der erste ist, daß in die¬
ser Stellung Blücher höchstwahrscheinlich nicht in die rechte
Flanke der Franzosen vorgerückt wäre, sondern seine Ver¬
bündeten grade von hinten unterstützt hätte; das Gefecht
bekam also keine den Franzosen so nachtheilige Form; der
zweite, daß das Holz von Soigne in Wellingtons rechte