Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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wie sie von allen Seiten angesehen wird. Man hat in den 
neuern Kriegen sich im Allgemeinen an eine große Schnei- 
ligkeit der Bewegungen gewöhnt und Marsche von 5, 6, 
7 Meilen in einem Tage zurücklegen sehen; man glaubt 
sich also berechtigt, da wo eine solche Geschwindigkeit au¬ 
ßerordentlich viel werth sein würde, sie auch unbedingt zu 
fordern. Aber solche Geschwindigkeiten werden mehr von 
den günstigen Bedingungen des Marsches als von der 
Dringlichkeit des Zweckes hervorgebracht; man fühlt das 
nur recht, wenn man selbst oft mit solchen Dingen zu thun 
und mit den Schwierigkeiten die dabei Vorkommen zu käm¬ 
pfen gehabt hak. Wetter und Wege, Mangel an Verpstc- 
gung und Unterkommen, Ermüdung der Truppen, Mangel 
an Nachrichten u. s. w. können bei dem besten Willen einen 
Marsch auf die Hälfte, ja auf das Drittheil des Weges 
von Dem zurückbringen welches man im Zimmer für mög¬ 
lich gehalten haben würde; wir wollen z. B. nur daran er¬ 
innern, daß die Franzosen nach den Schlachten von Jena 
und Auerstadt, als sie vollkommen siegreich waren und das 
höchste Interesse zur Beschleunigung ihrer Bewegungen hat¬ 
ten, in der Zeit ihrer besten kriegerischen Verfassung auf 
ihrem Verfolgungszuge durchschnittlich nicht über 2| Meile 
täglich zurückgelegt haben. 
Geht man einmal davon aus daß Grouchys Korps 
nicht vor 2 und 3 Uhr das Schlachtfeld von Ligny ver¬ 
lassen haben, so ist eö gar nicht zu verwundern daß diese 
Korps nicht vor 2 und 3 Uhr, also nach 24 Stunden, in 
der Gegend von Wavre cintrafen, da Wavre vom Schlacht¬ 
felde von Ligny auf dem Wege über den Höhenzug dm 
Grouchy nahm, 5 Meilen entfernt ist, und bei diesem Mar¬ 
sche, wie wir das schyn gesehen haben, alle nachtheiligen Be¬ 
dingungen einkraten. Die Kavallerie hatte freilich viel frü¬
	        
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