Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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hatte aber von Gemblour bis dahin 3 Meilen zn marfchi- 
ren, mußte also wohl um 6 oder 7 Uhr aufgebrochen sein. 
Das 4te Korps scheint mit der Isten Division, Hulot, 
einige Stunden später, mit den andern beiden aber erst ge¬ 
gen Abend angckommen zu sein. Es zog Alles in einer 
Straße und so erklärt sich das späte Ankommen ziemlich 
von selbst, besonders wenn man nicht vergißt was diese bei¬ 
den Korps seit 4 Tagen Alles gcthan hatten. 
Der General Pajol war mit seiner Kolonne von Mazy 
auf St. Denis, Grand-Lez nach Tourrine gesandt worden, 
also der Hauptkolonne rechts zur Seite, um dort weitere 
Befehle zu erwarten; er mußte erst von da nach Wavre 
zurückgeholt werden und traf erst Abends um 8 Uhr bei 
Limale ein, wohin er bestimmt worden war weil Grouchy 
sah daß er bei Wavre nicht durchdringcn würde. 
Es ist keinem Zweifel unterworfen daß Grouchy am 
Morgen noch keine deutliche Vorstellung hatte von der Rich¬ 
tung welche Blücher seiner Armee gegeben. Grouchy sagt 
es selbst, und als er von Gembloux aufbrach war sein 
Marsch vor der Hand nur auf Sart u Valhain und noch 
nicht bestimnrt auf Wavre gerichtet. Daher diese Sciten- 
richtung Pajols und das Hcrumtappen, wodurch der Marsch 
aufgchalten wurde. Erst die Arrieregarde des 2ten und 
3ten Korps welche Grouchy vor Wavre antraf zog ihn 
nach diesem Orte hin. 
Diese Unbekanntschaft mit der wahren Rückzugölinie 
der preußischen Armee grenzt ans Unbegreifliche, weil sic zu 
der Voraussetzung der höchsten Unbchülflichkeit und Nach¬ 
lässigkeit der französischen Generale nöthigt, zu der man sich 
doch nicht leicht entschließen wird. 
Dagegen können wir die Langsamkeit der Grouchy- 
schen Bewegung gegen Wavre nicht so auffallend finden, 
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