122
tion oder allenfalls eine Flankendeckung des Centrums als
einem ernstlichen Angriffe ähnlich.
3. Von dem Centro selbst haben wir schon gesagt
daß es seinen Angriff mit den 3 übrigen Divisionen Er-
lons machte. Da das 6te Korps und die Kavalleriedivi-
stoncn Subervic und Domon schon gegen Bülow verwen¬
det waren, so bestand das französische Centrum an Infan¬
terie nur aus diesen 3 Divisionen und es blieb also Nichts
zur Reserve als die Kavalleriekorps und die Garden.
Der erste Angriff Erlons ist nach allen Nachrichten
sehr stürmisch und übereilt gewesen, so daß die 2te Ko¬
lonne, welche auf die Iste Brigade der Division Perponcher
stieß, wirklich eindrang, aber natürlich vor dem Feuer der
Reserven und den Anfällen der englischen Kavallerie zurück¬
weichen mußte. Sie erlitt dabei, wie es scheint von 2 eng¬
lischen Kavalleriebrigaden unter Lord Ponsonby und Van-
deleur gefolgt, eine ziemliche Niederlage, die sich auch auf die
3te Kolonne mit erstreckte. Die französische Kavallerie un¬
ter Milhaud wies dann ihrerseits die englische zurück und
wie sich denken läßt mit einigem Verluste.
Dieser erste Anfall scheint also eine Art von echauf-
fourie gewesen zu sein, welche im Ganzen die Angelegenhei-
ten der Franzosen mehr zurück als vorwärts brachte. Da
das Gefecht auf keine Weise vorbereitet d. h. da die gegen¬
seitigen Streitkräfte noch nicht erschöpft waren, so konnte
dieser Erfolg Nichts entscheiden. Die linke Flügelkolonne
Erlons aber, welche auf la Haye sainte ging, scheint das
Gefecht dort gleich zum Stehen gebracht zu haben. Das
Vorwerk wurde von der englischen Armee unterstützt und
man schlug sich mit abwechselndem Glück und abwechseln¬
dem Besitz.
Erlon sammelte seine Kräfte wieder und das Gefecht