Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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hat man je verlangt daß er mit -10,000 Mann auf einer 
einzigen Straße mitten zwischen den feindlichen Korps Vor¬ 
dringen sollte? 
Man sieht, wenn man diesen Betrachtungen folgt, daß 
Ney doch niemals daran denken konnte durch seine Offen¬ 
sive den Feind, der von dieser Seite kam, zu Paaren zu 
treiben, sondern daß sein Ziel nichts Anderes sein konnte 
als etwa den Punkt von L^uatrebras zu gewinnen und was 
schon dort sein konnte zu vertreiben, und mehr hat auch 
Bonaparte von ihm nicht verlangt. Man kommt also da¬ 
hin den Punkt von Ouatrebraö wie eine sehr gute Stel¬ 
lung zu betrachten, vermittelst welcher der französische Mar¬ 
schall im Stande war einen überlegenen Feind im Laufe 
des 16. aufzuhalten. 
Ist denn nun der Punkt von L^uatrebras eine solche 
Stellung? Indem man sich immer des Ausdrucks „Po¬ 
sten" bedient, scheint man es vorauszusetzen, diese Vor¬ 
aussetzung ist aber eine ganz gratuite, denn kein Mensch 
hat es bewiesen, sogar hat es keiner behauptet, ja es hat 
keiner auch nur davon gesprochen. Eine solche unbegrün¬ 
dete Voraussetzung kann man aber in der Kritik durchaus 
nicht gelten lassen. 
Um über den Punkt von Quatrebras als Stellung 
für Ney ein Urthcil zu haben, müßte man da gewesen sein, 
denn Stellungen lassen sich durchaus nicht nach Planen 
beurtheilcn; man hat aber nicht einmal einen guten Plan 
jener Gegend. Im Allgemeinen muß man aber sagen daß 
jeder solcher Kreuzpunkt der Straßen einer Stellung nach¬ 
theilig ist, weil man seine Rückzugöstraße nicht gut senk¬ 
recht hinter sich haben kann. Aber gesetzt auch der Punkt 
von L^uatrebraö wäre eine recht gute Stellung, so war er 
doch gewiß niemals eine starke, und da Ney nicht Zeit hatte
	        
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