Volltext: Der Feldzug von 1815 in Frankreich (8 ; / 1835)

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sein können! Man könnte aber fragen warum Bonaparke, 
da das Korps einmal in der Nahe war, dasselbe nicht zum 
Umgehen Blüchers benutzt hat? Höchstwahrscheinlich war 
es zu spat. Etwa um halb 0 Uhr scheint er die Meldung 
von der Annäherung dieses Korps erhalten zu haben, bis 
sieben dauerte es che ihm die Nachricht gebracht wurde daß 
es Erlon sei; es würde eine Stunde hingegangen sein ehe 
Erlon den Befehl bekommen hätte und dann vielleicht noch 
eine Stunde ehe er in der Gegend von Bry erscheinen 
konnte. 
Doch ist dies nur ein Versuch die Sache zu erklären, 
und es ist nicht zu leugnen daß gerade aus der wenigen 
Aufklärung welche über die Bewegungen dieses Korps ge¬ 
geben worden ist, ein gewisser Verdacht gegen Bonaparte 
hervorgeht. Gamot nennt den Obersten Laurent als den 
Überbringer des Befehls; warum tritt dieser mit keiner Er¬ 
klärung auf? Aus Rücksicht für Neys Andenken kann es 
nicht sein, denn selbst wenn der Oberst Laurent erklärte daß 
er keinen Befehl Bonaparteö zur anderweitigen Verwen¬ 
dung deö Isten Korps überbracht habe, so würde daraus 
noch nicht viel gegen Ney folgen. Man kann sich diese 
Dunkelheit durchaus nicht anders erklären als daß die Ver¬ 
ehrung und Anhänglichkeit für den ehemaligen Kaiser De¬ 
nen den Mund verschließt welche sprechen könnten. 
In jedem Falle ist dieses unnütze Hin- und Herziehen 
von 20,000 Mann, in einem Augenblick wo die Kräfte so 
nothwendig gebraucht wurden, ein ganz eminenter Fehler, der 
doch selbst dann wenn Bonaparte das Korps nicht zurück¬ 
gerufen hat immer ein wenig auf ihn zurückfällk, insofern 
man doch glauben muß daß die dem Marschall Ney gege¬ 
benen Instruktionen nicht klar und bestimmt genug waren. 
! Nimmt man Alles dies zusammen, so kann man schon 
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