Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

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große durchgreifende Entscheidung ankommen lassen woll¬ 
ten, sie die umfassende Stellung hatten aufgebcn müssen. 
Allein jenes Gesetz drückt die Wirkungen der umfassen¬ 
den Form nur für den Fall einer großen Entscheidung aus; 
für den Fall wo keine der beiden Parteien eine solche sucht, 
wo sie einander das Gleichgewicht halten und ein wahrer 
Beobachtungskrieg entsteht, oder wo einer der beiden Theile 
zwar der Angrcifende und Vorschreitende sein will, aber 
ohne Viel aufs Spiel zu setzen, entsteht nach einer ganz 
einfachen Folgerung aus dem obigen Gesetze ein ganz an- 
dereö was auf den ersten Blick überraschen dürfte, näm¬ 
lich daß dann die koncentrischc Aufstellung bei¬ 
der Theile hauptsächlich die Wirkung hat das 
Fortschreiten des Krieges zu hemmen, also dem 
Vertheidiger günstig zu sein, weil es diesem ja vorzugs¬ 
weise auf die Erhaltung des bestehenden Zustandes an¬ 
kommt, und zwar thut sie dies der Vertheidiger mag 
die umfassende oder die umfaßte Form der Auf¬ 
stellung haben, Der Beweis ist ganz einfach: der mit 
der inner» Linie siegt bei den einzelnen kleinen Schlägen 
die Vorkommen, unaufhörlich, kann aber dem Siege keine 
Folge geben; der auf der äußern Linie könnte den Sieg 
benutzen, kann aber nicht dazu gelangen, Daß dieses all¬ 
gemeine Gesetz in seiner Tendenz durch individuelle Um¬ 
stände überwältigt wird, kann Niemand leugnen, aber wie 
sehr cs sich im Allgemeinen dennoch bewährt, zeigt jeder 
übersichtliche Blick auf die Kriegsgeschichte- Daher kommt 
es denn daß wenn man einen Feldherrn auf der innern 
Linie sich todtsiegen sieht ohne zu Etwas gelangen zu kön¬ 
nen, man dies den strategischen Nachtheilen seiner Stel¬ 
lung zuschreibt ohne sich zu sagen daß es eben diese Stel¬ 
lung ist welche ihm diese Siege verschafft, und wieder rührt
	        
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