Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

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zuspiclm. Daß die Franzosen von Neuem eine Rheinar¬ 
mee bildeten konnte zwar eine Veranlassung sein sich dort 
zu verstärken, aber wenn man nicht absichtlich ein falsches 
Motiv in die Geschichte einführen will, so kann das nicht 
für die Ursache des Abmarsches gelten, wiewohl es faktisch 
auf den ersten Anblick gerade so aussieht, weil die franzö¬ 
sische Rheinarmee den 26. August über diesen Strom ging 
und der Erzherzog Karl den 31. nach Schafhausen auf¬ 
brach. Aber wir haben im §. 67. gesehen daß er den Be¬ 
fehl dazu schon einige Zeit hatte und daß die nächste Ver¬ 
anlassung zu seinem Abmarsche nach seiner eigenen Erzäh¬ 
lung im Grunde Nichts als eine Art von Degout war 
den er über den mißlungenen Übergang über die Limmath 
empfand; wie Einer dem es in einem Hause anfängt lang¬ 
weilig zu werden nach Stock und Hut greift, zur Thür 
hinauöschlcndert, aber bald wieder stehen bleibt weil er im 
Grunde nicht recht weiß wo er mit sich hin soll, so er¬ 
scheint hier der Erzherzog Karl. Kaum ist er ein Paar 
Meilen von Schafhausen weg und che er noch die Quel¬ 
len der Donau erreicht macht er bei St. Blästen schon 
wieder Halt und will bloß ein Korps absenden um das 
unbedeutende Philippsburg zu entsetzen. 
Den Franzosen fehlte eö keineswegs an einem Gegen¬ 
stände einer Offensive, denn jedes ernstliche Vorrücken an 
die Donau bedrohte die östreichischen Magazine und hätte 
den Erzherzog Karl außer sich gebracht. Aber den Fran¬ 
zosen fehlte es an Truppen um sich so weit vorzuwagcn. 
Von den 64,000 Mann die sie am Rhein hatten, konn¬ 
ten sie nicht mehr als 12,000 Mann zu einer aktiven 
Armee bei Oggersheim vereinigen und etwa 8000 Mann 
unter Baragay d'Hilliers von Mainz aus vorrücken lassen. 
So Wenig dies auch war, -so hielt die Regierung doch
	        
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