Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

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Suwarow nach Elm zog über Kerenzen nach dem wallen- 
städter See gegangen/ hätte die Truppen welche Iellachich 
vorgeschoben hatte/ zurückgeworfen/ diesen General bei Sar- 
ganö angegriffen/ ihn über den Rhein geworfen und selbst 
über diesen Fluß zu kommen gesucht um Suwarow auch im 
Rheinthale noch einmal entgegenzutreten und ihn zu ver¬ 
anlassen nach Tyrol hin auszuweichen. Wir zweifeln kei¬ 
nen Augenblick daß Vonaparte es so gemacht haben würde/ 
glauben aber nicht daß man berechtigt ist eö von jedem 
andern Feldherr« zu fordern. 
Über das Verfahren der ostreichifchen Generale an 
der Linth haben wir unsere Bemerkungen im Laufe der 
Erzählung schon einstießcn lasse»/ wir wollen also jetzt 
keine Zeit dabei verlieren. 
Aber wir müssen uns noch eine Schlußbemerkung er¬ 
lauben. 
Dieses große Beispiel zeigt daß wenn auch im Kriege 
das Ungewöhnliche wegen der Überraschung und des Gro߬ 
artige»/ wegen des moralischen Eindrucks an sich eine ge¬ 
wisse Wirkung hat/ es doch damit nicht genug ist, sondern 
daß nur dasjenige Ungemeine und Großartige zum Zwecke 
führt was sich zum Ganzen schickt. Menu also ein küh¬ 
ner Feldherr sich zum Ungemeinen entschließt/ weil er in 
sich die Kraft fühlt es durchzuführen/ so wird doch immer 
die erste Bedingung sein daß sein Takt des Urtheils in 
dem Mittel die treffende Beziehung zum Zweck hcraus- 
fühle; wenn das nicht ist so wird das Streben nach Un¬ 
gewöhnlichem leicht ein Streben nach Verkehrtem sein und 
dann zu großen Unglücksfällen führen können. Hier ist es 
vorzugsweise wo/ wie das französische Sprichwort sagt/ 
1e sublime touche le ridicule,
	        
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