Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

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Schweiz cingctreten war, d. h. von dein frühen Abmarsche 
des Erzherzogs und dem späten Eintreffen Suwarows. 
Jeder vernünftige Mensch hatte es so eingerichtet daß 
diese beiden Begebenheiten zusammengefatlcn waren, aber 
von einem die Kriegöangelcgenheiten leitenden Kabinet oder 
Hofkriegörathe zu verlangen daß sie zu allen Zeiten wie 
ein vernünftiger Mensch handeln sollen, ist nach allen Er¬ 
fahrungen zu Biel verlangt. Dieses Interregnum dauerte 
über 3 Wochen. Hatte cs nur einige Tage gedauert, so 
durfte man hoffen daß die Franzosen nicht schnell genug 
mit ihren Anstalten fertig werden würden; allein für einen 
Zeitraum von mehreren Wochen konnte von einer solchen 
Voraussetzung gar nicht die Rede sein. Wir bemerken 
dies gerade darum weil die Franzosen mit ihren Über- 
gangöanstalten erst den 24. September fertig wurden und 
die meisten Schriftsteller es nun so angesehen haben als 
wenn nur Alles darauf angekommen wäre daß Suwarow 
den 25. aus dem hohen Gebirge der Schweiz hätte her¬ 
vortreten oder überhaupt an diesem Tage wirksam cingrei- 
fctt können. Faktisch hat es sich freilich so gemacht, allein 
wenn wir uns auf dem Standpunkte der Kabinette und 
Feldherren 4 und 6 Wochen vor diesem entscheidenden 
Tage denken, so konnte ja von einem solchen Räsonne¬ 
ment gar nicht die Rede sein; wer wußte denn damals 
Etwas vom 25. September und wie hätten so kleine ört¬ 
liche und individuelle Dinge wie die Übergangövorberei- 
tungcn der Franzosen ein Gegenstand besonderer Voraus¬ 
setzungen sein können! Auch nimmt man nach unserer 
Überzeugung dieses Nichtfertigsein der Franzosen zu abso¬ 
lut; wir halten es für sehr möglich und sogar für sehr 
wahrscheinlich daß wenn Suwarow den St. Gotthard 
14 Tage früher angegriffen hätte, Massen» auch 14 Tage
	        
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