Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

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Le Courbe ließ also die Brücke über den Herstenbach 
abbrennen und seine Truppen bis Abends auöruhen, wor¬ 
auf er seinen Rückzug fortsctzte, bei Erstfcld über die Reuß 
ging und sich begnügte auf dem linken Ufer dieses Flusses 
eine Flankensiellung einzunehmen, indem er die Brücke zer¬ 
stören ließ und nur die von Seedorf beibchiclt, vor welcher 
er seine Avantgarde stellte. Da er auf dem Vierwaldstätter 
See alle Fahrzeuge nach dem westlichen Ufer schassen ließ, 
so war er sicher daß Suwarow seinen Weg nach Schwyz 
nicht anders als durchs Schächen- und Muottathal fort- 
fetzcn konnte, und für diesen Fall schien dem General 
Le Courbe eine Flankenstellung wie die hinter der Reuß 
besonders wirksam, weil er von da aus einen spätem 
Rückweg durchs Reußthal versperren und über die Arrier- 
garde einen glänzenden Erfolg erfechten konnte. 
Suwarow war den 26. noch in der Nacht von Wa¬ 
sen wieder aufgebrochen und hatte Am-Steg vor Tages¬ 
anbruch erreicht; als er in der Gegend dicfeö Ortes eine 
große Zahl von Feuern bemerkte, machte er Halt, erfuhr 
aber bald daß cs der General Auffenbcrg war. Mit ihm 
vereinigt zog er nun nach Altorf, wo er Mittags eintraf. 
Als Suworow in Altorf ankam, wurde er durch die 
Anschauung selbst den ungeheuren Fehltritt inne zu welchem 
ihn die Verkehrtheit und der Leichtsinn des östreichischen 
Generalstabcs geführt hatte. Die Gotthardöstraße endet 
in den Wellen des Vierwaldstätter Sees, kein einziges 
Fahrzeug war vorhanden. Eine unwegsame Gebirgömassc 
trat ihm entgegen und streckte ihren nackten Felsenarm das 
stustere Schächenthal hinauf wie ein riesenhafter Wegwei¬ 
ser des Schicksals. Nur durch dies Thal kann er ziehen, 
über diese zerrissenen Felsenmassen muß er auf gefahrvollen 
Hirten- und Iägerpfaden hinauf- und hinabklimmen um
	        
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