Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 2 (6 : 2 ; / 1834)

90 
östreichischen Kabinet eine kleinliche Politik mit dem Ko¬ 
loß des Krieges so lange ihr vorwitziges Spiel treibt bis 
sie selbst davon zertrümmert wird. 
Nachdem bis zum Monat August hin Italien fast 
erobert und der Fall der festen Plätze mit ziemlicher 
Sicherheit vorherzusehen war, so daß eö dem Anscheine 
nach einer großen Waffenentschcidung dort nicht weiter 
bedurfte, nachdem im Juli der Vertrag zwischen England 
und Rußland wegen einer gemeinschaftlichen Landung in 
Holland abgeschlossen war und die Vollziehung desselben 
herannahtc: brachten die näheren politischen Interessen deö 
östreichischen und englischen Kabinetö den Wunsch hervor 
eine andere Macht- und Rollcnvcrtheilung für den übrigen 
Thcil des Feldzugs herbeizuführen, durch welche die Russen 
ihre ganze Macht unter Suwarow in der Schweiz auf- 
tretcn lassen, die Östreicher den Krieg in Italien bis zur 
gänzlichen Eroberung dieses Landes allein fortführen, zu¬ 
gleich aber am Rhein wieder mit einer Hauptarmee auf- 
treten sollten. 
Sowohl England als Ostreich wünschten nicht daß 
die Russen in Italien sich Anknüpfungspunkte politischer 
Verhältnisse erwerben möchten. England fürchtete den Fall 
daß die Russen in den Besitz von Genua gelangten, weil 
der Kaiser Paul in Beziehung auf sein Verhältniß zum 
Malteserorden den Entschluß ausgesprochen hatte sich in 
den Besitz von Malta zu setzen, weil auch andere Häfen 
der italienischen Küste leicht ihren im adriatischcn Meere 
befindlichen Truppen in die Hände fallen konnten und sie 
also dadurch in diesen Gewässern mehr festen Fuß gewin¬ 
nen würden als sich mit dem englischen Interesse vertrüge. 
Die Östreicher sahen diejenigen Provinzen Italiens 
die ihnen nicht gehört hatten nach der Eroberung als in
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.