Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 1 (5 : 1 ; / 1833)

67 
zeigt sich dabei mit keiner einzigen Spur und ist von je¬ 
nem Schriftsteller vollkommen aus der Luft gegriffen, auch 
werden von Iourdan die Russen mit 24,000 Mann schon 
unter den Streitkräften der Östreicher mit aufgezählt. 
Ferner geht hervor daß die französische Regierung 
die Streitkräfte der Östreicher in Deutschland nur auf 
120,000 Mann schätzte, während sie 170,000 betrugen- 
Man würde aber gewiß einen falschen Weg gehen wenn 
man glaubte dieser Irrthum wäre die Ursache ihrer hoch- 
ffiegenden Plane, vielmehr sind diese aus dem Revolutionö- 
geiste entsprungenen hochfliegenden Plane die Ursache daß sie 
sich so wenig um die feindlichen Streitkräfte bekümmert 
hatten. Gewöhnlich geschieht eö daß man die Streitkräfte 
seines Gegners, wie die eigenen, etwas zu hoch annimmt, 
daß man sie aber um ein ganzes Drittheil zu gering schätzen 
könne, das kann nur einer so unordentlich geführten schwin¬ 
delvollen Regierung geschehen wie das Direktorium war. 
Die Voraussetzung daß sich der Erzherzog durch eine 
große Anzahl von Entsendungen bedeutend schwächen und 
dadurch Gelegenheit geben würde mit ihm zu schlagen, 
ohne seiner Überlegenheit zu sehr ausgesetzt zu sein, wäre 
an sich zulässig gewesen, wiewohl sie keineöweges eintraf, 
wenn sie nicht höchst unvernünftig geworden wäre durch 
die Zerstreuung der eigenen Kräfte, die von der feindlichen 
gar nicht übertroffcn werden konnte. 
Den letzten, von uns unterstrichenen Satz würde man 
kaum verstehen wenn man sich nicht erinnerte daß von 
Montalembert (in seinem Briefwechsel) und von Tempelhof 
in der Geschichte des siebenjährigen Krieges die Idee von der 
Normalstärke einer Armee aufgcfaßt worden ist; eine Ver¬ 
letzung des gefunden Menschenverstandes, wie der Krieg sie 
sich in seinen Theorien oft hat gefallen lassen müssen- 
5*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.