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momentanen sehr großen Überlegenheit nach den ent-
schcidendsten Schlägen zu trachten und die Folgen
derselben mit der äußersten Anstrengung zu nutzen,
in Deutschland bis an den Rhein, in der Schweiz
bis an den Iura oder auch selbst über dieses Ge¬
birge hinaus.
Die Einleitungen mußten so getroffen sein daß die
Armee Ende Februars die hier bestimmte vorläufige Auf¬
stellung hatte. Da die Franzosen Anfangs März ver¬
brachen und bald darauf den Krieg erklärten, so konnte
cs wohl nicht schwer sein diesen herannahcnden Bruch im
Januar schon vorherzusehen; wenigstens wird man im
Januar gewiß nicht mehr an die Möglichkeit des Frie¬
dens geglaubt haben. Überhaupt konnte es unter den hier
stattfindenden Umständen nicht für eine schwierige Aufgabe
gelten, sich so einzurichten daß man dem Gegner zuvor¬
kam oder wenigstens in Bereitschaft war seinen Angriff
in dem Augenblicke anzufangen wo man von dem seinigen
bedroht wurde.
Was nun die Franzosen betrifft, so war nach unfern
Grundsätzen ihr Vcrtheidigungssysiem leicht angeordnet.
Der Oberrhein ist eine viel zu starke Grenze um be¬
droht zu sein; die Besatzungen von Straßburg, Neu-
Breisach und Hüningen reichten zu seiner Deckung voll¬
kommen hin. Von den 138,000 Mann welche im Felde
zu verwenden waren konnten zwei Armeen gebildet werden,
jede von 65,000 Mann, die eine hinter der Etsch, die
andere hinter der Limmat, jede so disponirt daß ste eine
Schlacht mit vereinigter Kraft annehmen konnte. Die
hohen Alpen, zur Verbindung zwischen beiden Kolonnen,
blieben dann nur mit 8000 Mann besetzt.
Wir theilen die französische Macht in zwei gleiche