Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 1 (5 : 1 ; / 1833)

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dem Felde der Entscheidung zu vereinigen. Dies würde 
eine Verstärkung von etwa 12,000 Mann gegeben haben 
und auf diese Weise, einschließlich der Truppen die sich in 
der Gegend von Alessandria und Tortona befanden, eine 
Macht von circa 65,000 Mann betragen. Diese Macht 
wäre auch kaum hinreichend gewesen den Franzosen die 
Spitze zu bieten, wenn Moreau die vermuthete Verstär¬ 
kung erhalten hätte, weil sie dann leicht mit 60- bis 
70,000 Mann Hervorbrechen konnten. 
Aber hier stoßen wir auf eine von jenen Eigcnthüm- 
lichkeiten einer solchen verbündeten Kriegführung welche 
nicht von der äußersten Gefahr zur Einheit und Konse¬ 
quenz hingedrängt wird, wo die getheilten politischen In¬ 
teressen ihr Spiel haben, Uneinigkeit, Widersprüche und 
zuletzt völligen Unsinn Hervorbringen. Das östreichische 
Kabinet, durch die Feldzüge von 1796 und 97 noch nicht 
belehrt, glaubte die Dinge im Jahre 1799 so unfehlbar 
im guten Wege, von jedem Umschwünge so weit entfernt, 
daß es nicht mehr darauf ankäme sich überhaupt nur den 
guten Erfolg zu sichern, sondern daß auch die Nüancen 
besonderer Interessen mitberücksichtigt werden dürften. Nun 
sahen die Östreicher es immer als ihr eigenthümlicheö näch¬ 
stes Interesse an in den Besitz der festen Plätze Italiens 
zu kommen, und da man den russischen Feldmarschall dar¬ 
auf vielleicht kein solches Gewicht legen sah, da man von 
seinem Ehrgeize und UntcrnchmungSgeiste befürchtete daß 
er vor allen Dingen streben würde die Bahn seiner Siege 
auszudehnen, den Kreis seiner Eroberungen zu vergrößern, 
wie es der östreichischen Regierung schien auf Unkosten der 
Solidität: so glaubte man sich dagegen sichern zu müssen 
und schritt deshalb durch eigenhändigen Befehl des Kaisers 
ein, welcher dem General Kray gebot die Belagerung von
	        
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