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mittel gegen das Gebirge. In der That werden wir in
eben diesem Feldzuge von 1799 sehen daß die Franzosen
im Besitze der Schweiz bleiben, ohne daß dies auf den
von den Verbündeten errungenen Besitz von Oberitalicn
fühlbar einwirkt.
Aus dieser doppelten Betrachtung der Schweiz, ein¬
mal als selbstständigen gebirgigen Kriegötheaterö, zweitens
als eines die Ebene Oberitaliens flankirenden hohen Boll¬
werks, geht hervor daß ihr Besitz den Franzosen allerdings
nicht die taktischen und strategischen Vortheile darbot welche
sich nach den Modeansichten der damaligen Zeit die mili¬
tärischen Rathgeber des Direktoriums vorgestellt haben
mochten, er that sogar das Gegentheil, weil die Franzosen
mit einer der drei Hauptarmeen darin auftraten und es
also dort zu sehr entscheidenden Schlägen kommen konnte.
Bedenken wir nun daß die Franzosen ohnehin ihrem Macht-
verhältniß nach auf die Vertheidigung angewiesen waren
und auf keine Weise zu der Hoffnung berechtigt sich in
der Offensive zu erhalten, wenn sie auch wirklich damit
anfangs einen Versuch machten: so können wir nicht an¬
stehen mit Iomini in Beziehung auf den Krieg cs als
einen großen Fehler zu betrachten daß die französische Re¬
gierung durch den Einbruch in die Schweiz die Neutra¬
lität derselben aufhob.
§. 4.
Einfluß Unteritaliens.
Wir haben ferner noch eine Betrachtung über den
Einstuß der in Unteritalicn eingetretenen politischen Ver¬
änderung auf den Feldzug von 1799 anzustellen, die unö
indessen nicht so weit vom Ziel abziehen wird wie die
eben beendigte.
Iomini