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um den Sieg schlägt, so wie also der Widerstand des
Verteidigers ein ganz absoluter sein muß, — so ist das
Gebirgsland dem Vertheidiger durchaus nachthcilig. Wir
können die Ursachen davon wie gesagt hier nicht entwickeln,
aber wir berufen uns auf die Erfahrung und zugleich auf
das Urtheil des Feldherr» mit welchem wir uns hier zu¬
nächst beschäftigen; der Erzherzog Karl ist nämlich der
erste aller Theoretiker welcher*) den Satz ausgesprochen
hat daß daö Gebirge dem Vertheidiger nachthcilig fei, wo¬
bei wir unsers Ortes aber immer hinzufügen: in sofern
eine große Entscheidung gesucht wird oder zu be¬
fürchten ist.
In näherer Beziehung auf die Schweiz aber müssen
wir noch sagen daß ihre höchsten Theile uns auch für
den relativen Widerstand weniger geeignet scheinen als ein
Mittelgebirge. Wenn nämlich die Gebirgswände so schroff
und hoch werden daß man mit seiner ganzen Vertheidi-
gung im Thal bleiben muß, dann hört ein großer Thcil
der eigenthümlichcn Vortheile auf welche der Gebirgsboden
der Vertheidigung darbietet und es treten sogar Nachtheile
an ihre Stelle, so daß e6 zweifelhaft werden kann ob eine
solche Gegend den Angriff nicht mehr begünstige als die
Vertheidigung.
Es ist also nur mit dieser Einschränkung daß wir
der geographischen Beschaffenheit der Schweiz die erste der
obigen Beziehungen, nämlich die große Stärke in der
Vertheidigung beigelegt haben.
Denken wir uns daö sogenannte Dominiren eines
Gebirgszuges über die ihm zur Seite liegende Ebene deut¬
lich, so ist damit nichts Anderes gemeint als daß diese un-
In seinem Werke über den Feldzug von 1796 in Deutschland.