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Die fehlende Kavallerie kann uns nicht verwundern,
da die Division Ott noch nicht angekommen war. Au be¬
greifen ist dies aber freilich schwer, da die Division Aoph
bereits seit fünf Tagen bei der Armee war und Ott doch
nur ein Paar Marsche weiter gestanden hatte.
In jedem Falle ist die Ökonomie der Kräfte von
Seiten des östrcichischen Feldherr» nicht sehr zu loben.
Er schlägt, wenn wir die Detaschements der Obersten
Szenasy und Schusteck mitrechnen, seine Schlacht mit
46.000 Mann, während nach den gemachten Verlusten
77.000 in Italien waren und bei einer strengen Ökonomie
der Kräfte, wohin namentlich die Einziehung des Detasche-
mentö von Klenau gehört hätte, wenigstens 60,000 in der
Schlacht zu verwenden gewesen wären.
Für denselben Tag, den 5. April, beschloß der fran¬
zösische Feldherr seinen Angriff der östreichischcn Armee.
Nach seiner Disposition sollte Moreau mit den Di¬
visionen Montrichard und Hatry nach Somma Campagna
gehen, wo er einen bedeutenden Theil der östreichischen
Macht glaubte, die Division Serrurier sollte nach Villa
Franca gehen, wo 7- bis 8000 Östreicher sein sollten,
die Divisionen Victor und Grenier aber (ohne gemein¬
schaftlichen Befehlshaber) über Pozzo auf Verona mar-
schiren, um die Östreicher dort anzugreifen; Delmas sollte
als eine Art Reserve zwischen Moreau und dem rechten
Flügel auf Doffobono gehen.
Die ganze französische Macht bestand aus etwa
41.000 Mann.
Ohne uns weitläuftig bei dem eigentlichen Gedanken
dieser niehr für eine bloße Vorrückung als für einen eigent¬
lichen Angriff schicklichen Disposition aufzuhalten, wollen
wir nur bemerken daß die Kolonnen eine divergircnde