Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 1 (5 : 1 ; / 1833)

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in diesem Falle konnte doch in der That von der östrcichi- 
schcn Regierung nichts Anderes geschehen als 20/000 Mann 
Heranrücken zu lasse«/ um jene 8000 zu unterstützen/ und 
kein Mensch wird glauben daß die östreichische Regierung 
auf eine solche Drohung die 8000 Mann hätte zurück¬ 
ziehen und das Land räumen sollen. Auch ist nicht cinzu- 
schen welche Nachtheile den Ostreichern daraus hätten er¬ 
wachsen sollen daß sie von ihren Streitkräften so viel nach 
Graubündten schickte«/ als die Franzosen von den ihrigen 
dahin richten wollten. Aber dies ist Alles nur wahr/ so 
lange von einem partiellen Streite und Kampfe um Grau¬ 
bündten die Rede war/ ohne einen allgemeinen Ausbruch 
des Krieges. Dieser partielle Kampf hak nicht stattgefun¬ 
den / wie er denn natürlich auch nicht zu erwarten war/ 
und wir würden einer solchen Voraussetzung hier gar nicht 
gedenken wenn es nicht offenbar wäre daß von diesem 
Standpunkte aus die Ansicht der Ostreicher entstanden ist 
als dürften sie die Graubündtner nicht im Stiche lassen/ 
so daß sie durch ganz einfache politische Rücksichten/ die 
aus der Billigkeit und dem Ehrgefühle hervorzugehen schie¬ 
nen/ zur Vertheidigung dieses ganz aus ihrer Aufstellungs¬ 
linie hervortretenden Landes gezwungen worden wären. 
Wir sagen: jene Verpachtung der Ehre konnte sich 
nur auf den Friedenözustand der Mächte Frankreich und 
Ostreich beziehen; nur in diesem verbietet die Ehre der 
einen Macht das Vorschreiten der andern zu dulden/ im 
Kriege aber frägt man nicht ob es gegen die Ehre/ sondern 
gegen den Nutzen ist sich diesem Vorschreiten zu wider¬ 
setzen; sich also auch für den Fall des Krieges zu einer 
Vertheidigung Graubündtenö zu verpflichten/ wäre im höch¬ 
sten Grade unverständig gewesen. Die Östreicher mußten 
also den Graubündtnern sagen: wir werden euch/ so lange 
der
	        
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