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konnte. Er ging in der Nacht vom 24. auf den 25. mit
4500 Mann und 2 Geschützen durch Münster, drückte
mit Tagesanbruch die feindlichen Vorposten zurück und
warf stch unverweilt auf die Verfchanzungcn, dergestalt
daß er drei Bataillone ins Bette des Rambaches gegen
jedes Feuer geschützt Vordringen ließ und mit dem Übrigen
auf die Fronte ging. Die Ösireicher scheinen förmlich
überfallen worden zu sein, denn es widersetzte sich Nichts
den drei Bataillonen die in dem Rambach vordrangen und
doch über 1000 Schritte in demselben zu marschiren hatten.
Diese drangen von hinten in die Verschanzungcn und in
das Dorf Täufers, indem sie zugleich ein Detafchement
den Rambach hinuntersandken, um das Thal weiter unter,
halb zu sperren. Der Widerstand scheint durch Mangel
an Ordnung und Besonnenheit fast Null gewesen zu sein,
die Verwirrung den Gipfel erreicht zu haben, wie man
daraus abnehmen kann daß von dem ganzen Korps Nichts
entkam als 3- bis 400 Mann mit dem General Laudon,
die sich in die Gebirge des linken Thalrandes warfen, ob
man gleich nicht begreift wie drei Bataillone im Stande
gewesen sind achten den Weg zu sperren in einem Thale
das in dieser Gegend gar keine solche Engen hat wodurch
es erklärlich werden könnte.
Es hatten also hier 4500 Mann mit 2 Kanonen
5- bis 6000 Mann und 16 Kanonen zu Gefangenen ge¬
macht. Der General Laudon mit seinen Paar Leuten ging
über die Gebirgömasse welche die beiden Quellen der Etsch
von einander trennt, um sich über Nauders zu retten; als
er aber unweit Neschen erfuhr daß Nauders schon in den
Händen Le Courbes sei, warf er sich in das Gebirge das
den Inn zur Rechten begleitet und entkam mit unsäglichen
Gefahren und Mühen über den Gebatschferner nach Landeck.