Volltext: Der Feldzug von 1796 in Italien (4 ; / 1833)

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scheknlichen Untergange preisgegeben und er selbst hatte 
dann nicht mehr als 30,000 Mann zum weitern Vor¬ 
dringen. Nun waren zwar die Abtheilungen von Victor 
und Lannes vom römischen Gebiet her auf dem Marsch, 
allein 7- bis 8000 Mann konnten alle jene Schwierig¬ 
keiten nicht auögleichen. Der Erzherzog war ihm an 
Streitkräften fast gewachsen; was derselbe jenseits der 
steiermärkischen Alpen, die Bonaparte jetzt vor sich hatte, 
an Verstärkungen antreffen würde, ließ sich noch nicht be¬ 
rechnen. Verlor Bonaparte in Steiermark oder gar jenseits 
des Simmering eine Schlacht, so war es schwer etwas 
Namhaftes von seiner Armee zurückzubringen und der Um¬ 
schwung war dann so gewaltig daß ganz Italien mit diesem 
einen Schlage verloren ging und die Franzosen um hun¬ 
dert Meilen weit zurückgcschleudcrt werden konnten. Bona¬ 
parte fühlte diese übermäßige Spannung seiner Lage, die 
nicht lange anhalten konnte und mit einem fast beispiellos 
glänzenden Erfolge oder mit seinem Untergange endigen 
mußte. Zurückzukehren war moralisch unmöglich; er würde 
seine Armee vielleicht gerettet haben, aber daö ganze Ge¬ 
wicht einer strategischen Niederlage wäre auf ihn gefallen; 
der Feldzug aller drei Armeen war verdorben, sein Ruf 
zu Grunde gerichtet. Alles bis dahin Erworbene verloren, 
sein politisches Dasein vernichtet und er der Rache der 
Faktionen preisgegeben. Wie hätte ein Mensch von Bona« 
partes Charakter diesen Entschluß fassen können! Hielt er 
dagegen bloß inne, in der Absicht die andern Armeen ab¬ 
zuwarten, so lag darin eine Aufforderung der Östreicher 
alle die Mittel gegen ihn in Wirksamkeit zu setzen womit 
er umstrickt war, dann brachen alle die Gefahren gegen ihn 
los denen er nicht gewachsen war und das Resultat wäre 
wenig verschieden gewesen von dem einer verlornen Schlacht.
	        
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