Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz dritter Band (3 : Vom Kriege ; 3 ;)

76 
spielten, vor denjenigen welche nahe an der Verbindungö- 
straße liegen muß man doch das Doppelte der Besatzung 
zurücklassen, und will man nur eine einzige bedeutende 
förmlich belagern oder aushungern, so kostet sie eine kleine 
Armee. 
2. Die zweite Ursache, die Einrichtung eines Kriegs- 
theaterö im feindlichen Lande, wachst nothwendig mit dem 
Vorschreitcn und ist, wenn auch nicht für den augenblick¬ 
lichen Stand der Streitkräfte, doch für die dauernde Lage 
desselben noch wirksamer als die zweite. 
Nur denjenigen Theil des feindlichen Landes können 
wir als unser Kriegstheater betrachten den wir besetzt, 
d. h. wo wir entweder kleine Korps im freien Felde oder 
hin und wieder Besatzungen in den beträchtlichsten Städten, 
auf den Etappenörtern u. s. w. gelassen haben; wie klein 
nun auch die Garnisonen sind die wir zurücklassen, so 
schwächt es doch die Streitkraft beträchtlich. Aber dies 
ist das Geringste. 
Jede Armee hak strategische Flanken, nämlich die 
Gegend welche sich auf beiden Seiten ihrer Verbindungs¬ 
linien hinzichet; weil die feindliche Armee sie aber gleich¬ 
falls hat, so ist die Schwäche dieser Theile nicht fühlbar. 
Dies ist aber nur der Fall im eigenen Lande; so wie man 
sich im feindlichen befindet wird, die Schwäche dieser Theile 
fühlbar, weil bei einer sehr langen, wenig oder gar nicht 
gedeckten Linie die unbedeutendste Unternehmung einigen 
Erfolg verspricht und diese überall aus einer feindlichen 
Gegend hervorgehen kann- 
Je weiter man vordringt, um so länger werden diese 
Flanken und die daraus entstehende Gefahr wächst in stei¬ 
gender Progression; denn nicht bloß sind sie schwer zu
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.