Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz dritter Band (3 : Vom Kriege ; 3 ;)

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es giebt dergleichen Stellungen/ die darum noch nicht im 
Gebirge liegen/ Pirna/ SchmottfeifeN/ Meißen/ Feldkirch; 
und gerade weil sie nicht im Gebirge liegen/ sind sie taug, 
licher. Aber man kann sich auch sehr wohl denken/ daß 
solche Stellungen im Gebirge selbst gefunden werden kön¬ 
nen/ wo sich die Vertheidiger von den gewöhnlichen Nach¬ 
theilen der Gebirgsstellungen loömachen können/ z. B- auf 
hohen Plateaus, doch sind sie äußerst selten und wir 
konnten nur die Mehrzahl im Auge haben. 
Wie wenig sich Gebirge zu entscheidenden Vertheidi- 
gungöschlachten eignen/ sehen wir gerade auö der Kriegs¬ 
geschichte/ denn die großen Feldherren/ wenn sie cö auf 
eine solche Schlacht ankommcn lassen wollten/ haben sich 
lieber in der Ebene ausgestellt/ und es finden sich in der 
ganzen Kriegsgeschichte keine anderen Beispiele entscheiden¬ 
der Gefechte im Gebirge/ als die im Rcvolutionskrieg, 
wo offenbar eine falsche Anwendung und Analogie den Ge¬ 
brauch der Gebirgsstellungen auch da herbeigeführt hat/ wo 
man auf entscheidende Schlage rechnen mußte/ 1793 und 
1794 in den Vogesen/ und 1795/ 96 und 97 in Ita¬ 
lien. Jedermann hat Melaö angeklagt, daß er 1800 die 
Alpendurchgänge nicht besetzt hatte; aber das sind Kritiken 
des ersten Einfalls, des bloßen, man möchte sagen kindi¬ 
schen Urtheils nach dem Augenschein. Bonaparte an MelaS 
Stelle hakte sie eben so wenig besetzt. 
Die Anordnung eines Gcbirgsangriffö ist größtcnthcils 
taktischer Natur, nur glauben wir hier für die ersten Um¬ 
risse, also für diejenigen Theile, welche der Strategie zu¬ 
nächst liegen und mit ihr zusammcnfallen, Folgendes ange¬ 
ben zu müssen: 
1. Da man im Gebirge nicht wie in anderen Gegen¬ 
den von der Straße auöweichen und aus einem zwei oder
	        
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